St. Barbara-Friedhof
| St. Barbara-Friedhof | |
 Gräber am Barbarafriedhof | |
| Nutzung | Friedhof |
| Bezirk | Bezirk Bulgariplatz |
| Anschrift | Friedhofstraße |
| PLZ | 4020 |
| Ort | Linz |
| Webseite | https://www.barbarafriedhof.at/ |
Der St. Barbara-Gottesacker (meist Barbarafriedhof genannt) ist ein katholisch-konfessioneller Friedhof in Linz. Er wird von der St. Barbara-Gottesackerstiftung betrieben, die vom jeweiligen Stadtpfarrer von Linz geleitet wird.
Er liegt direkt südlich der Westbahn im Bezirk Bulgariplatz und wird von der stark befahrenen Dinghoferstraße in zwei Teile geteilt. Neben der katholischen existiert auch eine Abteilung mit jüdischen Gräbern. Seit 1860 wurden etwa 189.000 Verstorbene auf dem Areal begraben.
Inhaltsverzeichnis
Daten und Fakten
- Fläche und Gräber
Der Friedhof hat eine Fläche von etwa 12 Hektar und beherbergt etwa 20.000 Gräber[1]. Davon sind 16.000 derzeit belegt, rund 4.000 Gräber stehen als Reserve zur Verfügung. Es gibt 832 Grabmäler (Grüfte und Wandgräber).
- Begräbnisse
Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1870 wurden rund 189.000 Personen am Friedhof begraben (Stand: 3/2015). Pro Jahr finden rund 1000 Begräbnisse statt.
- Vegetation
Am Gelände des Friedhofs befinden sich rund 1.200 Bäume sowie 750 Großsträucher und rund 800 Laufmeter Hecken. Der Friedhof ist damit eine wichtige Grünfläche in der Innenstadt.
- Mitarbeiter
15 Mitarbeiter sind in Verwaltung und Betrieb des Friedhofs beschäftigt.
Geschichte
→ Hauptartikel: Geschichte der Linzer Friedhöfe
Etwa 1286 wurde im Zuge der Errichtung der Stadtpfarrkirche um diese ein Pfarrfriedhof angelegt. 1531 wurde der Pfarrfriedhof auf ein Areal nahe der Kreuzung zwischen der heutigen Landstraße und Bethlehemstraße verlegt. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts - oft wird 1599 genannt, möglicherweise auch früher - wird der Friedhof wiederum verlegt, in die Nähe des heutigen Friedensplatzes[2]
Auf diesem Friedhof wurde 1658[2] eine Kapelle errichtet und der Heiligen Barbara von Nikomedien geweiht, die dem Friedhof seinen Namen gab. Nach einem Hofdekret von Kaiser Joseph II., das die Verlegung von Friedhöfen aus den Innenstädten in das Umland vorschrieb, wurde der St. Barbara-Friedhof 1786 aufgelassen[1].
Als Ersatz wurde das noch heute verwendete Grundstück außerhalb der damaligen Stadt angekauft. Auch dieser Friedhof trug und trägt wiederum den Namen St. Barbara-Friedhof.
Seit 2015 hat der Friedhof eine Statue der hl. Barbara, die an einem Ehrenplatz in den Abschiedsräumen des Friedhofs präsentiert wird. Die 95 cm hohe Heiligenfigur mit den Insignien Turm und Kelch wurde aus privatem Besitz erworben. Sie wird von Experten um das Jahr 1450 datiert und der sogenannten Salzburger Gotik zugerechnet.
Gräber
- Karl Richard Benedik (RIK) (1962–2011)
- Franz Dinghofer (1873-1956)
- Heinrich Gleißner (1893- 1984)
- Karl Grünner (1932-2003)
- Igo Hofstetter (1926–2002)
- Ernst Koref (1891–1988)
- Benedikt Pillwein (1779–1847)
- Gerhard Possart (1923–1996)
- Johann Rint (1814–1900)
- Josef Rint (1838–1876)
- Josef Schmirl (1897–1938)
- Franz Resl (1883-1954)
- Adalbert Stifter (1805-1868)
- seine Frau Amalie Stifter (1811-1883)
- Johann Evangelist Wimhölzel (1833-1900)
- Gemeinschaftsgrab acht ermordeter Polizisten (†1945)
Projekt "Zur Erinnerung"
Gemeinsam mit dem Verein Zur Erinnerung wurde im Oktober 2018 ein Projekt gestartet, Gräber bekannter Persönlichkeiten am Barbarafriedhof mit QR-Codes auszustatten. So können über ein Smartphone weiterführende Informationen zu den verstorbenen Personen aufgerufen werden.
Öffentlicher Verkehr
- Der Friedhof ist über die Haltestelle
Friedhofstraße (
27, 41, 43, N83) erreichbar.
Bilder
Kapelle der Heiligen Barbara von Nikomedien geweiht
Grab von Johann Evangelist Wimhölzel und seiner Familie
Grab des Volksdichters Hans Jungwirth
Friedhofsteil Lager Katzenau
Schwarzes Kreuz von Josef Kopp, im Eingangsbereich
Israelitischer (jüdischer) Friedhofsbereich
Quellen
- Franz X. Rohrhofer: Der Linzer St. Barbara-Friedhof. 230 Jahre Kulturgeschichte einer Stadt. Hrsg: St. Barbara-Gottesackerstiftung. ISBN 3903040037
- ↑ 1,0 1,1 Offline: www.dioezese-linz.at/redaktion/index.php?action=Lesen&Article_ID=42658 (Suche auf archive.org)
- ↑ 2,0 2,1 Offline: www.ooegeschichte.at/uploads/tx_iafbibliografiedb/nadl_bh_08_0007_0034.pdf (Suche auf archive.org)
