S-Bahn-Strecke S6

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Die S-Bahn-Strecke S6 ist eine geplante Bahnstrecke der S-Bahn Oberösterreich. Sie soll zukünftig die bestehende Mühlkreisbahn in den Linzer Hauptbahnhof einbinden. Baubeginn für den Abschnitt Hauptbahnhof-Universitätsklinikum könnte 2027 sein (Stand: 5/2023)[1].

Trasse

bestehende Mühlkreisbahn

Die Mühlkreisbahn soll bis Kleinzell elektrifiziert werden und dann einschließlich der beschriebenen Strecke vom Hauptbahnhof zum Mühlkreisbahnhof von der Linie S6 bedient werden.[2][3]

Mühlkreisbahnhof bis zur Trasse gemeinsam mit der S7

Von der Abzweigung der S6-Trasse von der S7-Trasse bei der Ferihumerstraße würde auf der Trasse der ehemaligen Verbindungsbahn auf der Reindlstraße eine Strecke vorbei am Bruckner Tower in der Wildbergstraße bis zum Mühlkreisbahnhof errichtet werden, wodurch die Anbindung der Mühlkreisbahn an den Hauptbahnhof realisiert würde.[4]

gemeinsame Trasse mit der S7

Unterirdischer Trassenführung im Bereich Reindlstraße

Da die ursprünglich oberirdisch geplante S6-Trasse in der Reindlstraße wie auch die S7-Trasse in der Prager Straße direkt im dicht verbauten Wohngebiet verlaufen, wurden in verschiedenen Medien seit März 2021 Überlegungen veröffentlicht, welche darauf hindeuten, dass die S6-Trasse im Bereich Reindlstraße und die S7-Trasse im Bereich Prager Straße entgegen den ursprünglichen Plänen trotz Mehrkosten doch unterirdisch verlaufen müssen. Erstmals wurde die Idee einer unterirdischen Trassenführung der S6 im Bereich Reindlstraße in einem Artikel der OÖ. Nachrichten vom 13. März 2021[5] thematisiert: "Ob es (zusätzlich zum unterirdischen Abschnitt der S6 beim Kepler-Universitätsklinikum) einen zweiten unterirdischen Abschnitt im Bereich der Reindlstraße in Urfahr geben werde, wäre demnach jedoch (im März 2021) noch unsicher".[5]

LR Günther Steinkellner
unterirdische Trasse unter Reindlstraße nicht vom Tisch

In einem Interview des Stadtmagazins LINZa vom 1. Juli 2021[6] wurde Landesrat Günther Steinkellner zur unterirdischen S6-Trasse im Bereich Reindlstraße befragt. Laut LINZa war für die Durchbindung der Mühlkreisbahn auch eine teilweise unterirdische Streckenführung im Bereich zwischen Urfahraner Hauptstraße und Wildbergstraße im Gespräch. Auf die Frage, ob das jetzt vom Tisch wäre und ob im Bereich der Reindlstraße durchgehend oberirdisch gefahren werde, antwortete LR Steinkellner, dass die unterirdische S6-Trasse in diesem Bereich nicht vom Tisch sei. Laut LR Steinkellner würden für den Abschnitt Mühlkreisbahnhof bis Urfahr-Ost im Juli 2021 Studien laufen. Kundennutzen und Kundenfreundlichkeit würden hier genauso betrachtet wie gegenseitige Beeinflussungen von Straßen- und Stadtbahnverkehr, sowie Fahrplanstabilität und Wirtschaftlichkeit. Wo es sinnvoll ist, wird es laut LR Steinkellner unterirdische Streckenabschnitte geben. LR Steinkellner: "Etwa taucht die Strecke von Urfahr kommend vor der Derfflingerstraße ab, unterquert das Krankenhausviertel und das Designcenter und taucht dann nach dem Europaplatz wieder auf.[6]

Sept. 2021
Anrainer-Protest wegen Verlauf von S6 und S7 nördlich der Eisenbahnbrücke

Am 7. September 2021 wurde in LINZa.at berichtet, dass wegen der Verläufe der S6 und der S7 nördlich der Eisenbahnbrücke die Wogen betroffener Anrainer bereits hoch gehen: In der Prager Straße würden nicht nur um die 250 Bewohnerparkplätze wegfallen. Die S-Bahn-Garnituren würden ab spätestens 2028 sowohl im gesamten Verlauf der Reindlstraße als auch in der Prager Straße nur wenige Meter an mehreren hundert Wohnungen vorbei donnern. Dabei nutzten viele Bewohner in der Prager Straße vor einigen Jahren das Angebot, ihre Mietwohnungen zu kaufen. Anrainer gaben zu bedenken: "Von den lauten Zuggarnituren abgesehen: Sowohl das Zufahren als auch das Parken würde im Bereich der S-Bahn-Trasse bald unmöglich, weil es keine Ausweichflächen gibt."[7]

Eine betroffene Anrainer-Vertreterin suchte daher das Gespräch mit Bürgermeister Klaus Luger. Im Gespräch habe Bürgermeister Luger die Sorgen der Anrainer mit der Aussage beschwichtigt: "Kein Grund zur Aufregung, die S-Bahn kommt in der Form sowieso nicht. Das mit der Trasse durch die Prager Straße funktioniert nicht", soll Luger dabei laut LINZa.at-Artikel[7] vom 7. Sept. 2021 gesagt haben.

Anrainer leiten Volksbefragung ein, wenn Trasse nicht geändert wird (21.9.21)

Die Anrainer forderten laut Bericht in [7] eine Prüfung und Offenlegung der anderen Trassenvarianten, bevor weitergeplant wird. Sollte es weiter kein Zugehen auf die Bewohner geben, werde man alles tun, um eine Volksbefragung einzuleiten. Die Anrainer zeigten sich zuversichtlich, die nötigen 6.100 Unterschriften auf jeden Fall zusammen zu bekommen. Inhalt der Volksbefragung könnte sein, dass man eine Neuplanung der Trassen der S6 und der S7 nördlich der Eisenbahnbrücke unter Einbindung der Anrainer der Wildbergstraße, der Reindlstraße und der Prager Straße fordert. Linz hätte damit Hebel, eine Optimierung der Trasse beim Land einzufordern, da die beiden S-Bahnprojekte S6 und S7 ganz Urfahr und somit über 40.000 Menschen betreffen.[7]

Anrainer fordern von Bürgermeister-Kandidaten unterirdische Streckenführung (30.9.21)

Laut Ausgabe des Stadtmagazins LINZa vom 30. September 2021[8]sollen durch die Pragerstraße und die Reindlstraße bald jeweils im 7,5min-Takt (in beiden Richtungen) ganze Zuggarnituren rollen. Laut Anwohnersprecherin Sabine Steindl sei demnach auch eine andere Trassenführung technisch machbar. Völlig unverständlich ist es für die Anrainer der Reindlstraße und der Prager Straße, dass an keine unterirdische Streckenführung gedacht wurde: “So etwas würde es in Wien nicht geben.”

“Bis heute hat niemand die Anrainer im Detail informiert, was da alles auf uns zukommt. So geht das nicht”, wird Sabine Steindl im Stadtmagazin LINZa[8] zitiert. Sie forderte demnach endlich einen "offenen, transparenten Informationsabend", bei dem auch über andere, möglicherweise voreilig ausgeschlossene Trassen gesprochen wird. "Und warum hat man zu keinem Zeitpunkt an eine unterirdische Streckenführung gedacht? In Wien käme keiner auf die Idee, eine neue S-Bahn oder U-Bahn oberirisch durch dicht bewohntes Gebiet zu bauen. Sowas gibt’s nur in Linz."

Der Autor des Artikels vom 30.9.2021 im Stadtmagazin LINZa[8] nimmt in seinem Insider-Kommentar dazu wie folgt Stellung: Anrainerin Sabine Steindl hätte schon recht, wenn sie sagt, dass so etwas in Wien nicht möglich gewesen wäre. Der (auch dort rote) Bürgermeister hätte sich vor seine Leute gestellt und das beste Ergebnis für die Wienerinnen und Wiener herausgeholt. In Linz ticken die Uhren (trotz Bürgermeister-Stichwahl am Sonntag, dem 10. Oktober 2021) leider anders. Pikant: Aus dem direkten Umfeld der politischen Entscheidungsträger war laut dem LINZa-Autoren-Kommentar zu hören, dass die beiden S-Bahn-Strecken nur deshalb oberirdisch geplant bzw. gebaut werden, weil das Projekt andernfalls zu teuer geworden wäre und man "es sonst nie vor der Wahl zugesagt bekommen hätte".

Laut Interview des Stadtmagazins LINZa vom 1. Juli 2021 mit FPÖ-Landesrat Günther Steinkellner wäre ja die unterirdische Trasse unter der Reindlstraße nicht vom Tisch[6]. Spannend für die Anrainer wird nun in Hinblick auf die Bürgermeister-Stichwahl am Sonntag, dem 10. Oktober 2021, welcher der beiden Bürgermeister-Kandidaten Mag. Klaus LUGER oder Mag. Bernhard BAIER sich diesem FPÖ-Standpunkt anschließt, der den Interessen der Anrainer der Reindlstraße und der Prager Straße gerecht wird.

Quellen