Mühlviertel
Das Mühlviertel ist eines der vier traditionellen Oberösterreichischen Vierteln. Ohne größere Bedeutung in der tatsächlichen Verwaltung, wird es allerdings unter anderem zu statistischen Zwecken genutzt, und ist aufgrund der klaren räumlichen Trennung durch die Donau gut in der Bevölkerung etabliert.
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Lage
Das Mühlviertel umfasst das Gebiets Oberösterreichs nördlich der Donau. Dies entspricht den Bezirken Rohrbach, Urfahr Umgebung, Freistadt und Perg. Probleme bereitet dieses Definition in einigen Grenzfällen, wo die politischen Bezirke - meist aufgrund neuzeitlicher Donau-Umleitungen - über Gebiete südlich der Donau umfassen. So liegt beispielsweise der Ausee zur Gänze in der Gemeinde Luftenberg (Bezirk Perg). Bis 1868 waren die Viertel politisch definiert, durch Einrichtung der politischen Bezirke wurden die Viertel überflüssig und durch die Bezirke ersetzt.
Geologisch ist das Mühlviertel Teil der Böhmischen Masse, einem Rumpfgebirge, was die hügelige Landschaft begründet. Einige Bereiche südlich der Donau gehören ebenfalls zu diesem Gebirge, und damit geologisch (nicht aber politisch) zum Mühlviertel. Ein Beispiel dafür ist der Kürnberg in Leonding und Wilhering.
Linz und Mühlviertel
Ein Streitfall ist, ob die nördlich der Donau liegenden Linzer Bezirke (Bezirk Urfahr, Bezirk Pöstlingberg, Bezirk St. Magdalena, Bezirk Dornach-Auhof) dem Mühlviertel zuzurechnen sind oder nicht. Durch die Eingemeindungen Anfang des 20. Jahrhunderts kamen die traditionell im Mühlviertel gelegenen Gemeinden zu Linz, das traditionell dem Traunviertel zugerechnet wird. Mangels einer heutzutage eindeutigen politischen Definition der vier Viertel kann beides vertreten werden und wird je nach Anlassfall (statistische Auswertungen, NUTS-Regionen, fünf Oberösterreichische Regionalwahlkreise, etc.) unterschiedlich gehandhabt. Im DORIS werden die nördlichen Linzer Bezirke dem Mühlviertel zugeschlagen[1]. Oft wird heutzutage der Oberösterreichischer Zentralraum als ein eigenes "Viertel" vertreten.
Linz ist für die Gemeinden und Bewohner des Mühlviertels wichtiger Bezugspunkt unter anderem für Arbeit, Einkauf, Bildung, Krankenversorgung und Kultureinrichtungen. Die Städte des Mühlviertels können aufgrund ihrer geringen Größe nur jeweils regionalen Einfluss üben (Perg: 8.800 Einwohner, Freistadt: 7.890 Einwohner, Rohrbach-Berg: 5.200 Einwohner).
Verbindungen von Linz ins Mühlviertel
Straßen
Die Mühlkreis Autobahn (A 7) führt vom Knoten Linz durch Linzer Stadtgebiet und weiter (ab Unterweitersdorf als S 10 Mühlviertel Schnellstraße) nach Freistadt. Ein Weiterbau bis zur Staatsgrenze mit Tschechien ist geplant.
Darüber hinaus führen zahlreiche Landes- und Gemeindestraßen von Linz ins Mühlviertel, insbesondere:
- B 3 Donau Straße (über Steyregg Richtung Perg)
- B 125 Prager Straße (über Engerwitzdorf Richtung Freistadt)
- B 126 Leonfeldner Straße (über den Haselgraben Richtung Bad Leonfelden)
- B 127 Rohrbacher Straße (über Puchenau und Ottensheim Richtung Rohrbach)
- Hohe Straße (Richtung Neulichtenberg)
- Altenberger Straße (Richtung Altenberg)
- Pachmayrstraße (Richtung Lichtenberg)
Schienenverkehr
Zwei Eisenbahnlinien verbinden Linz direkt mit dem Mühlviertel:
- Die Mühlkreisbahn führt vom Linzer Mühlkreisbahnhof bis nach Aigen-Schlägl im nordwestlichen Bezirk Rohrbach
- Die Summerauerbahn führt vom Linzer Hauptbahnhof über Freistadt zur Staatsgrenze mit Tschechien bei Summerau, von dort weiter nach České Budějovice und Prag.
Die Donauuferbahn führt, von St. Valentin in Niederösterreich kommend und bei Mauthausen die Donau querend, durch das südöstliche Mühlviertel, durch Machland und Strudengau. Die Strecke endet heute bei Sarmingstein (St. Nikola im Strudengau), führte früher bis Krems an der Donau weiter.