Klimastrategie der Stadt Linz

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Die Grundsatzerklärung und Handlungsübersicht für eine umfassende Klimastrategie der Stadt Linz wurde am 7. November 2019 vom Linzer Gemeinderat beschlossen.[1][2]
Der Klimabeirat und der Klimafonds wurden in der Gemeinderatssitzung am 14.5.2020 eingerichtet.[3][4]

Linzer Klimastrategie

Beschluss der Linzer Klimastrategie am 7.11.2019

Am 7.11.2019 fasste der Linzer Gemeinderat mehrheitlich den Beschluss zur Grundsatzerklärung und Handlungsübersicht für eine umfassende Klimastrategie der Stadt mit folgenden Bekenntnissen:

Linz hat sich zur saubersten Industriestadt, zur sozialen Friedensstadt und schließlich zur Europäischen Kulturhauptstadt entwickelt. Daran wollen wir anknüpfen, wenn wir Linz zur innovativsten, zur modernsten Stadt Österreichs machen wollen. Ein Teil dieses Plans beinhaltet auch das Ziel, Klimahauptstadt zu werden. Der Hitzesommer des Jahres 2019 hat zuletzt deutlich vor Augen geführt, dass sich die Klimakrise von Jahr zu Jahr stärker bemerkbar macht. Insbesondere für Städte stellt das Auftreten von Hitzewellen mit heißen Tagen und Tropennächten eine besondere Herausforderung dar. Daraus ergibt sich vor allem für Städte ein dringender Handlungsbedarf, wollen sie – und damit auch Linz – nicht an Lebensqualität verlieren. [1]

=== Linz bekennt sich ab 2020 zu den „Sustainable Development Goals“ (UN-SDGs) ===

SDG POSTER deutsch.jpg
17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der United Nations[1]


Eine auf den 17 Zielen einer nachhaltigen Entwicklung beruhende Erklärung soll die Grundlage für die Deklaration von Linz als Klimastadt sein. Diese so genannten „Sustainable Development Goals“ (SDGs) der United Nations wurden von den Vereinten Nationen definiert, von 193 Nationen im September 2015 beschlossen und sollen unseren Planeten bis 2030 lebenswerter gestalten. Die SDGs gelten für alle Länder, explizit auch für Industrienationen. Viele von ihnen zeigen großen Handlungsspielraum für Kommunen auf. Um das ambitionierte Ziel der Linzer Klimastrategie zu erreichen, dass Linz Klimahauptstadt Europas wird, braucht es neben Visionen, Engagement und Leidenschaft in weiterer Folge konsequentes, strategisches Handeln in allen Bereichen und auf allen Ebenen.[1]

Der Klimawandel führt weltweit zur Zunahme gesundheitlicher Probleme: seit mehreren Jahren beklagen Ballungszentren der Industrienationen Hitzetote. Die Herz-Kreislauferkrankungen, Allergien und Infektionskrankheiten nehmen ebenso zu wie die insbesondere durch starken motorisierten Individualverkehr mit verursachten Atemwegserkrankungen. Energieeinsparung, Energieeffizienz und der Umstieg auf erneuerbare Energien sind von großer Bedeutung für den Klimaschutz, weil durch sie der Ausstoß großer Mengen von CO2 reduziert werden kann. Um den Klimawandel positiv zu beeinflussen, braucht es auch ein nachhaltiges Konsumverhalten. Die Stadt Linz leistet darüber hinaus einen Beitrag zum Klimaschutz durch eine nachhaltige Stadtentwicklung, durch die Wohn-, Arbeits- und Freizeiträume umweltfreundlich miteinander verbunden und in der Stadtplanung ausreichend Grünräume berücksichtigt werden. Der Aufrechterhaltung der Biodiversität in den Lebensräumen zu Land und zu Wasser wird dabei besonderes Augenmerk gewidmet.

Statt bisheriger Grünland-Umwidmungen: Bekenntnis zu Trendwende im Flächenverbrauch

Mit dem Beitritt zum Klimabündnis und zum Bodenbündnis Europäischer Städte Kreise und Gemeinden hat die Stadt Linz einen wesentlichen Akzent gesetzt.[1] Zu den Zielen dieses Bündnisses gehört die Unterstützung aller Anstrengungen, eine Trendwende im Flächenverbrauch einzuleiten, jede weitere Degradation der Böden zu verhindern und vorhandene Bodenbelastungen zu beseitigen.[5] Zahlreiche zu diesen Zielen klar im Widerspruch stehende Umwidmungen von Grünland in Bauland, welche die Stadt Linz noch bis 2019 immer wieder beschlossen hat (siehe Bodenversiegelung im LinzWiki), sollten hoffentlich dann nicht mehr möglich sein, wenn die Linzer Klimastrategie kein reines Lippenbekenntnis bleiben soll.   === Grundsatzerklärung zur Linzer Klimastrategie ===

  • Mit dieser Erklärung bekennt sich der Gemeinderat der Stadt Linz zur besonderen Verantwortung als Industrie- und Wirtschaftsstandort und beschließt Nachhaltigkeitsziele als gesamtstädtische Entscheidungsgrundlage zukünftigen Handelns.
  • Diese Nachhaltigkeitsziele orientieren sich an den Zielen nachhaltiger Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs = Sustainable Development Goals) und sind daher auf den Zielhorizont 2030 ausgerichtet. Die Basis bildet eine durch einen Klimabeirat begleitete Evaluierung der bisherigen Stadtpolitik im Hinblick auf Nachhaltigkeit. Die Ziele erfüllen die sogenannten SMART-Kriterien (spezifisch, messbar, akzeptabel, realistisch, terminisiert).
  • Von den 17 universell gültigen SDGs der UNO werden vor dem Hintergrund der österreichischen Gesetzgebung Zuständigkeiten auf kommunaler Ebene eruiert.
  • Den Mitgliedern des Gemeinderats ist bewusst, dass die Ziele in Konflikt miteinander stehen können. Es ist daher die Verantwortung des Gemeinderats, diese Zielkonflikte aufzuzeigen und als Grundlage für eine offene Diskussion zum weiteren Umgang und für eine gemeinsame Vorgehensweise zu nutzen.
  • Die vorgelegten Ziele betreffen alle in Linz lebenden und arbeitenden Menschen.
  • Alle Personen, die am Zustandekommen dieser Erklärung und ihrem Beschluss im Gemeinderat beteiligt sind, tragen Verantwortung für die erfolgreiche, kontinuierliche Verfolgung und Überprüfung der erzielten Fortschritte bei der Umsetzung der Ziele in den nächsten zehn Jahren.
  • Für größtmögliche Transparenz gegenüber den Bürgerinnen und Bürger von Linz wird auf der Basis gemeinsam erarbeiteter Indikatoren eine regelmäßige Berichterstattung aus den jeweils verantwortlichen Ressorts der Stadtregierung erfolgen.
  • Mit dieser Erklärung wird die Schlüsselrolle von Kommunen bei der Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung anerkannt. Die großen Herausforderungen unserer Zeit – die Klimaveränderung, die Energiewende, die Endlichkeit der natürlichen Ressourcen, der Umgang mit dem demographischen Wandel, die Integration von zuwandernden Menschen, die Stärkung des sozialen Zusammenhalts, die Transformation unserer Industriegesellschaft im Zeitalter der Digitalisierung sowie die Finanz- und Wirtschaftskrisen – werden im urbanen Raum besonders spürbar. Zugleich stellen sie die Legitimation kommunalen Handelns von Politik, Verwaltung, Unternehmen und Zivilgesellschaft auf den Prüfstand.
  • Um den globalen Herausforderungen auf lokaler Ebene zu begegnen und den Auftrag der Daseinsvorsorge zu erfüllen, fördert die Stadt Linz das Gemeinwohl ihrer Bürgerinnen und Bürger und erfüllt die ihr von Land und Bund zugewiesenen Aufgaben. Als nachhaltige Stadt versteht sich Linz als inklusive, weltoffene, von Respekt geprägte und wachsende Wirtschafts- und Industriestadt, die in gemeinsamer Verantwortung Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung anbietet.
  • Diese Erklärung gilt als Bekenntnis zu den Nachhaltigkeitszielen, der angeschlossene Maßnahmenkatalog widmet sich schwerpunktmäßig dem Klimaschutz. Er umfasst insgesamt 19 Ziele in fünf Handlungsfeldern. Sie dienen als Leitlinien zur Orientierung und als konkrete Meilensteine für das gemeinsame Streben von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft nach lokaler und globaler nachhaltiger Entwicklung als gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Um eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung zu erzielen, werden entsprechende Bürgerbeteiligungsmodelle zur Anwendung kommen.[2]

Klimabeirat und Klimafonds am 14.5.2020 eingerichtet

Dem Ziel, "Klimahauptstadt Europas" zu werden, ist Linz am Donnerstag dem 14. Mai 2020 einen großen Schritt nähergekommen. Der Gemeinderat hat die Einrichtung eines Klimabeirats und eines millionenschweren Klimafonds beschlossen. Insgesamt hat die Stadt ein Corona- und Klimapaket auf den Weg gebracht, mit dem im Jahr 2020 monatlich zusätzlich mehr als eine Million Euro für die Linzerinnen und Linzer mobilisiert werden. Laut einer Veröffentlichung des Medienservice der Stadt Linz vom 14. Mai 2020[3] zeigen die weitgehend einstimmigen Beschlüsse, dass die Parteien im Gemeinderat diesbezüglich an einem Strang ziehen.

Bürgermeister Klaus Luger in [3]:

"Über die Corona-Krise verlieren wir jedoch nicht unser großes Zukunftsziel aus den Augen, die innovativste Stadt Österreichs und Klima-Hauptstadt zu werden. Mit dem Klimafonds und dem Klimabeirat kommen wir diesem Ziel wieder einen Schritt näher."[3]

Umweltstadträtin Eva Schobesberger in[4]

"Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren, damit unsere Stadt auch in Zeiten von Hitzewellen oder langer Trockenheit lebbar bleibt. Umso mehr freut es mich daher, dass die Stadt nicht nur einen Klimabeirat bekommt, sondern der Stadtsenat heute (am 14. Mai 2020) früh die Einstellung eines Stadtklimatologen beschlossen hat. Ich bin zuversichtlich, dass die wissenschaftliche Expertise der Fachleute zu wesentlichen Verbesserungen beitragen wird."

Unter anderem Beschloss der Gemeinderat am 14. Mai 2020 auch eine Resolution über ein Baumschutzgesetz, um Kahlschlägen, wie jenen, der vor kurzem erst im Domviertel für Aufregung sorgte, künftig verhindern zu können.[4]

== Handlungsübersicht zur Linzer Klimastrategie ==

Senkung CO2-Emissionen & Aktionspläne gegen Klimawandelfolgen

Aufgrund der wegen des Hitzesommers gegebenen Aktualität im Jahr 2019 widmet sich der erste Maßnahmenkatalog im Rahmen der Nachhaltigkeitserklärung der Stadt Linz dem Schwerpunkt Klimaschutz. Die konsequente, umfassende Klimaarbeit der Stadt besteht aus zwei Handlungssträngen: aus Maßnahmen für den konkreten Klimaschutz und aus Aktionsplänen gegen die Auswirkungen der Klimakrise.

  • Im eigenen Wirkungsbereich leistet die Stadt ihren Beitrag zum Klimaschutz, also zur Senkung der CO2-Emissionen, indem sie ehrgeizig daran arbeitet, die kommunalen Treibhausgasemissionen möglichst rasch zu reduzieren und langfristig weitgehend zu beseitigen.
  • Parallel dazu ist es notwendig, Aktionspläne gegen die bereits eingetretenen und unabwendbaren negativen Auswirkungen des Klimawandels zu entwickeln – etwa um Bürgerinnen und Bürger bestmöglich vor der Auswirkung der Sommerhitze zu schützen.

=== Maßnahmenkatalog & Bewerbung als Klimahauptstadt Europas bis 2025 === Der Handlungskatalog der Klimahauptstadt Linz enthält deshalb kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen in diesen beiden Handlungsfeldern. Unterschieden wird außerdem in Vorhaben, die selbständig im eigenen Wirkungsbereich umgesetzt werden können, sowie in Aktivitäten, für die es die Mitwirkung anderer (Unternehmen, Land, Bund etc.) braucht. Für die Mitwirkung Dritter sollen jeweils Resolutionen beschlossen werden. In fünf thematischen Blöcken

  • Organisation, Forschung und Information,
  • Stadtgestaltung, Bau und Grünraum,
  • Energie,
  • Natur und Ernährung sowie
  • Verkehr und Mobilität

wurden Ziele sowie konkrete Handlungsschritte fixiert. Neben der Auflistung von konkreten, terminisierbaren Maßnahmen beinhalten die Themenschwerpunkte Grundideen, deren Konkretisierung weiterer Grundlagenarbeit bedarf. Als gemeinsames Ziel wird vereinbart, dass sich Linz bis zum Jahre 2025 um den Titel "Klimahauptstadt Europas" bewirbt. [6]

Rahmenbedingungen zur Umsetzung des Linzer Klimaplans

  • Für die Steuerung der Klimamaßnahmen bedient sich der Stadtsenat einer noch einzurichtenden Klimastabstelle: diese koordiniert die Maßnahmen, um Doppelgleisigkeiten zu vermeiden und Konflikte zwischen teilzuständigen Geschäftsbereichen zu lösen; sie verwaltet den Klimafonds und organisiert bei entsprechender Beauftragung auch die Umsetzung der Maßnahmen.
  • Klimafonds: per Budgetbeschluss im Gemeinderat richtet die Stadt Linz einen eigenen rechtlich unselbständigen Klimafonds ein, der dem Stadtsenat unterstellt ist. Der Klimabeirat kann aus den ihm vorgelegten – private wie öffentlichrechtliche – Projekten Vorschläge für deren Finanzierung aus dem Klimafonds unterbreiten. Die Kompetenzen der einzelnen Regierungsmitglieder und daraus resultierende, bereits vorhandene Budgetmittel bleiben davon unberührt.
  • Insbesondere neue Projektideen werden einem Klimabeirat vorgestellt und von diesem beraten sowie beurteilt. Dieser Beirat setzt sich aus Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachbereichen der Unternehmensgruppe Linz oder externer Partner zusammen, die Mitglieder des Beirates werden durch den Stadtsenat bestellt. Dem Stadtsenat steht es frei, den Beirat auch zur Beurteilung bestehender bzw. intern bereits budgetierter Maßnahmen beizuziehen.
  • Maßnahmen, die aus dem Klimafonds finanziert werden, sind von den jeweils nach dem StL 1992 zuständigen Organen zu beschließen. Anträge an den Gemeinderat sollen vom Stadtsenat (unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Klimabeirates) vorberaten werden.
  • Als erste inhaltliche Grundlage wurde vom Gemeinderat bereits die Beauftragung einer Stadtklima-Analyse beschlossen, begleitet durch eine / einen noch zu bestellende Stadtklimatologin / bestellenden Stadtklimatologen im Umweltressort.[6]

Stadtgestaltung, Bau, Grünraum und Natur

  • Kurzfristig werden Effekte zur Kühlung der Stadt erwirkt durch eine explizite Schwerpunktsetzung auf Begrünung. Dies wird erreicht durch eine intensive Baumpflanzoffensive, wie etwa die vom Gemeinderat bereits beschlossene Initiative „1.000 neue Bäume für Linz" – auf städtischem Grundbesitz bzw. öffentlichem Gut, in Kooperation mit privaten LiegenschaftseigentümerInnen auf deren Gut und durch den Einsatz von „Mobilem Grün".
  • Ebenfalls kurzfristig umgesetzt werden Fassaden- und Dachbegrünungen bzw. die Erprobung kühlend wirkender Anstriche.
  • In den Bebauungsplänen des Magistrats wird ein Schwerpunkt auf die Vorschreibung von Grünanteilen bei Bauvorhaben bzw. die Verpflichtung zur Sicherstellung von Ausgleichsflächen gelegt.
  • Die Schaffung bzw. der Erhalt von Kühlkorridoren im Stadtgebiet und die Verfolgung des Konzepts der so genannten „Schwammstadt" gegen Versiegelung und für bessere Wasserspeicherung zum Erhalt großer Bäume werden als Ziel definiert.
  • Der Erhalt der Biodiversität in den Lebensräumen zu Land und zu Wasser wird als grundsätzliches Ziel definiert.[6]

Verkehr / Mobilität: Reduzierung der klimaschädlichen Emissionen

  • Ausbau und Attraktivierung des Öffentlichen Verkehrs bilden weiterhin den wesentlichen Schwerpunkt der städtischen Maßnahmen. Im Rahmen einer „Klima-Sondersitzung" des Stadtsenats im 1. Quartal 2020 wird eine aktualisierte Übersicht über die aktuellen Planungs- und Umsetzungsstände der wichtigsten Projekte präsentiert.
  • Als übergeordnetes Ziel verfolgt der Stadtsenat die Reduzierung der klimaschädlichen Emissionen. Unter Berücksichtigung der mit dem Land Oberösterreich im „Mobilitätsleitbild für die Region Linz" verankerten Vereinbarungen zur Veränderung des „modal splits" zu Gunsten der sanften Mobilität wird angestrebt, den Anteil des motorisierten Individualverkehrs für die Zeitspanne 2030 / 2040 auf 47 Prozent aller in der Region zurückgelegten Wege zu reduzieren (aktuell 57 Prozent). Dementsprechend soll der Anteil sanfter Mobilitätsformen (öffentlicher Verkehr, Radverkehr, Zu-Fuß-Gehen) auf 53 Prozent gesteigert werden.
  • Mit Schwerpunkt auf PKW soll der gesamte Fuhrpark der Unternehmensgruppe Linz auf E-Autos weitgehend umgestellt werden.[6]

Experten zur Drosselung von Bevölkerungswachstum und Erderwärmung

Krieg, Flüchtlingswellen, Bodenversiegelung, Wasserverschmutzung, Überlastung und Stau auf Verkehrswegen

Im Juli 1957 waren noch 2,87 Milliarden Menschen auf der Welt, im Jahr 2050 werden wir laut Prognosen der Vereinten Nationen 9,8 Milliarden und im Jahr 2100 11,2 Milliarden sein[7] , wodurch die bereits 1972 erstmals vom Club of Rome aufgezeigten Offline: Grenzen des Wachstum der Erde (Suche auf archive.org) in lebensbedrohender Weise erreicht werden[8] . Die Folgen sind laut den Genozidforschern Offline: Univ.-Prof. Gunnar Heinsohn (Suche auf archive.org) & Offline: Univ.-Prof. Hartmut Dießenbacher (Suche auf archive.org) von der Universität Bremen: Klimawandel, kriegerische Auseinandersetzungen, Flüchtlingswellen, Bodenversiegelung, Trinkwasserverknappung, Wasserverschmutzung, Überlastung und Stau auf vielen Verkehrswegen, gesundheitsschädigende Feinstaub-Konzentration in der Luft, Überschreitung zulässiger Stickoxid-Limits und klimaschädigende CO2-Emissionen, zu viel Müll & Wohnungsknappheit in Großstädten, Gesundheitsgefährdung durch Elektronik-Schrott-Deponien in Afrika und Problemstoff-Entsorgung in Asien, steigende Gefahr atomarer Zwischenfälle wie in Tschernobyl/Fukushima durch weltweit immer mehr Atomkraftwerke, Abschmelzen der Gletscher und des Eises am Nordpol und am Südpol, Hochwässer und Stadt-Hitze über 35° im Sommer[9]. Im Sinne der Empfehlungen des Club of Rome sollte daher jede Großstadt, jeder Staat und ganz Europa als neues hochrangiges ökologisches Ziel das Konstanthalten der Bevölkerung anstreben anstatt die bisherigen zu hohen Bevölkerungswachstumsraten fortzuschreiben.[9]

===Fridays for Future: Warnung vor globaler Temperaturerhöhung und Stadthitze===

Siehe auch: Folgen der globalen Erwärmung in Deutschland (Wikipedia)
Siehe auch: Folgen der globalen Erwärmung in Europa (Wikipedia)
Siehe auch: Folgen der globalen Erwärmung in Österreich (Wikipedia)

Sollte es nicht gelingen, die globale Temperaturerhöhung auf 1,5 Grad zu begrenzen, so kommt es zunehmend zu Hitzewellen, Dürreereignissen, Anstieg des Meeresspiegels und Abschmelzen des Eises an den Polkappen. Auch kriegerische Auseinandersetzungen sind aufgrund der Offline: Bevölkerungsexplosion (Suche auf archive.org) und der daraus resultierenden zunehmenden Verknappung von Ressourcen zu befürchten.[10][11] Im schlimmsten Fall erhitzt sich unser Planet durch selbstverstärkende Effekte immer weiter bis er letztlich für die Menschheit unbewohnbar wird.[12]

All das ist seit vielen Jahren bekannt und die Appelle der Wissenschaftler werden von Jahr zu Jahr dringlicher. Tatsächlich wurde dann auch 2015 im Pariser Klimaschutzabkommen vereinbart, dass die maximale globale Temperaturerhöhung deutlich unter 2 Grad Celsius begrenzt werden muss. Damit wurde indirekt auch festgelegt, dass unserer Menschheit noch ein bestimmtes CO2-Budget zur Verfügung steht, welches nicht überschritten werden darf. Das Problem: Kein einziges Land der Welt hält sich aktuell an diese Vorgaben! Bereits in 10 - 15 Jahren wird dieses Budget aufgebraucht sein, wenn die Emissionen weiterhin auf dem aktuellen Niveau verharren oder wie in Österreich sogar in den letzten 3 Jahren wieder angestiegen sind. Es scheint also, als würde die Wirtschaft und Politik, bewusst unsere Zukunft für kurzfristige Profite oder Wahlerfolge aufs Spiel setzen. Es werden nicht annähernd jene Maßnahmen getroffen, die notwendig wären, um das überlebensnotwendige 1,5 Grad Ziel zu erreichen. Auf der Homepage der Linzer Aktionsgruppe von Fridays for Future Austria[12] wird immer wieder informiert, wann und wo genau Aktionen zum Klimaschutz in Linz stattfinden.[12]

Bericht an den Club of Rome 2016: Ein Prozent ist genug

"Ein Prozent ist genug" heißt der Bericht an den Club of Rome des Jahres 2016. Er trägt den Untertitel „Mit wenig Wachstum soziale Ungleichheit, Arbeitslosigkeit und Klimawandel bekämpfen“. Die beiden Autoren Jørgen Randers und Graeme Maxton sind in der Beurteilung der Wochenzeitung Die Zeit zwei der weltweit einflussreichsten Zukunftsforscher.[13] Der deutsche Bundesentwicklungsminister Gerd Müller sagte bei der Buchvorstellung, dass der Club of Rome seiner Zeit immer voraus gewesen sei: „Unser westliches Wirtschafts- und Konsummodell sei nicht das Zukunftsmodell für Indien und Afrika.“[13][14]

In dem Buch geht es nicht nur um eine Begrenzung des Wachstums in den Industrieländern, sondern um eine Abkehr vom derzeitigen marktradikalen Denken insgesamt und um einen radikalen Umbau der Volkswirtschaften. „Das Wirtschaftssystem ist eher der Grund unserer Probleme und nicht ihre Lösung“, so die Autoren. Mit ihren Thesen versprechen sie sich Zustimmung breiter Kreise: „Unsere Vorschläge dürften für die demokratische Mehrheit der Wähler sehr attraktiv sein, denn so gut wie alle Maßnahmen schaffen nicht nur langfristig eine bessere Welt, sondern auch kurzfristig unmittelbare Vorteile für die meisten Menschen“. Neben dem Wirtschaftssystem geht es den Autoren um die Begrenzung der Weltbevölkerung. Die Verdoppelung der Bevölkerung in den vergangenen 50 Jahren identifizieren sie als die Hauptursache für die fortschreitende Zerstörung unseres Planeten und plädieren dafür, die Wachstumsrate der Bevölkerung weiter zu drosseln bzw. ins Negative zu kehren.[14]

Weitere Informationen

Siehe auch

Wikipedia-Links

Sonstige Web-Links

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Linzer Klimastrategie, BürgerInnen-Service, Neues Rathaus, 4041 Linz, abgerufen am 1.5.2020
  2. 2,0 2,1 Grundsatzerklärung der Stadt Linz zu den Linzer Klimazielen, beschlossen am 7. November 2019, BürgerInnen-Service, Neues Rathaus, 4041 Linz, abgerufen am 1. Mai 2020
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Gemeinderat am 14.5.2020 im Zeichen von Corona und Klima. Klimabeirat und Klimafonds eingerichtet, Bürgermeister Klaus Luger: „Gemeinsamer Fokus: Erhöhung der Lebensqualität durch Klimaschutz!“, linz.at Medienservice (Archiv) auf linz.at, 14. Mai 2020
  4. 4,0 4,1 4,2 Grünes Licht für Linzer Klimapaket, Tips.at, 14. Mai 2020, abgerufen am 17. Mai 2020
  5. Bodenbündnis Europäischer Städte Kreise und Gemeinden: Aufgaben und Ziele, abgerufen am 1. Mai 2020
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 Handlungsübersicht zu den Linzer Klimazielen, beschlossen am 7. November 2019, BürgerInnen-Service, Neues Rathaus, 4041 Linz, abgerufen am 1. Mai 2020
  7. Offline: Nachhaltige Politik: Bevölkerungsentwicklung (Suche auf archive.org), abgerufen am 4.5.2019
  8. Offline: Grenzen des Wachstum der Erde (Suche auf archive.org), Nachhaltige Politik, abgerufen am 4.5.2019
  9. 9,0 9,1 LinzWiki: Bodenversiegelung: Folgen und Alternativen
  10. Offline: Univ.-Prof. Gunnar Heinsohn (Universität Bremen): Genozide durch Bevölkerungsexplosion (Suche auf archive.org)
  11. Offline: Univ.-Prof. Hartmut Dießenbacher (Universität Bremen): Genozide durch Bevölkerungsexplosion (Suche auf archive.org)
  12. 12,0 12,1 12,2 Fridays for Future Linz, Oberösterreich, abgerufen am 24.5.2019
  13. 13,0 13,1 Zukunftsforscher plädieren für Ein-Kind-Politik in Industrieländern, Die Zeit, 13. September 2016, abgerufen am 25. Mai 2019
  14. 14,0 14,1 Ein Prozent ist genug; Bericht an den Club of Rome des Jahres 2016 mit 13 Vorschlägen zur Drosselung von Bevölkerungswachstum und Erderwärmung, abgerufen am 25. Mai 2019