Josephus Calasanz Fließer
Josephus Calasanz Fließer | |
Beschreibung: | von 1941 bis 1955 römisch-katholischer Bischof der Diözese Linz. |
Geburtsdatum: | 28. Juli 1896 |
Geburtsort: | Perg, Oberösterreich |
Sterbedatum: | 12. Juni 1960 |
Sterbeort: | Linz |
Josephus Calasanz Fließer, auch Josef Fliesser (* 28. Juli 1896 in Perg, Oberösterreich; † 12. Juni 1960 in Linz), war von 1941 bis 1955 römisch-katholischer Bischof der Diözese Linz.
Inhaltsverzeichnis
Leben
1915 begann er mit dem Theologiestudium in Linz und wurde am 28. Juni 1919 zum Priester geweiht. Danach war er Kaplan in Gunskirchen, ab 1921 Waizenkirchen und Peuerbach. Ab 1925 studierte er Kirchenrecht in Rom und wurde am 6. Juli 1927 promoviert. Ab 1928 war er Kaplan in Linz-Stadtpfarre, wurde 1929 Dozent für christliche Kunst an der Diözesanlehranstalt und 1932 Professor für Kirchenrecht in Linz. Ab 1933 war er außerdem noch Ordinariatssekretär.
Am 19. März 1941 wurde er von Pius XII. zum Weihbischof in Linz bestellt und zum Titularbischof von Gargara ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm Johannes Maria Gföllner. Drei Tage vor seinem Tod ernannte ihn Bischof Gföllner am 1. Juni zum Generalvikar. Am 5. Juni wurde er zum Kapitelvikar gewählt und war für die Diözesanleitung verantwortlich. Die politische Situation ließ eine Ernennung zum Bischof nicht zu. Gegenüber den Nationalsozialisten agierte er wesentlich pragmatischer als sein Vorgänger. Durch Errichtung neuer geschützter Seelsorgeposten konnte er einen Teil des Klerus vor der Einberufung zur Wehrmacht bewahren. Er riet vom Widerstand gegen die Nazis ab, um weitere Opfer unter den Priestern und Gläubigen zu vermeiden, und versuchte ohne Erfolg, Franz Jägerstätter von seiner Wehrdienstverweigerung abzuhalten.[1] Seine Sorge galt vor allem der katholischen Jugend. Er unterstützte die volksliturgische Bewegung. Die Vorstadtpfarre in Wels sowie die Kompositionen von Joseph Kronsteiner und Hermann Kronsteiner wurden zum Vorbild für die liturgische Erneuerung im damaligen Deutschen Reich. 1943 und 1946 weihte er seine Diözese dem Unbefleckten Herzen Mariens.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs baute er die Caritas aus, um die Kriegsnot zu lindern. Am 11. Mai 1946 wurde er von Papst Pius XII. zum Linzer Bischof ernannt und am 6. Oktober inthronisiert.
1949 wurde Franz Zauner sein Koadjutor mit dem Recht der Nachfolge. Am 31. Dezember 1955 legte er aus gesundheitlichen Gründen das Bischofsamt zurück. Nach seinem Tod 1960 wurde Altbischof Fließer in der Krypta des Neuen Doms in Linz bestattet.
Auszeichnungen
- Großes Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich (1955)[2]
- Nach ihm ist der Fließerweg in Linz benannt.
Schriften
- Die Linzer Stadtpfarrkirche. Stadtpfarramt Linz, Linz 1936.
- Der heilige Kreuzweg. Kath. Schriftenmission, Linz 1946.
Einzelnachweise
- ↑ 1946 wurde ein Artikel, der über Jägerstätter in der Linzer Kirchenzeitung erscheinen sollte, auf Weisung Bischof Fließers mit folgender Begründung abgelehnt: „Ich halte jene idealen katholischen Jungen und Theologen und Priester und Väter für die größeren Helden, die in heroischer Pflichterfüllung … gekämpft haben und gefallen sind. Oder sind Bibelforscher und Adventisten, die ‚konsequent‘ lieber im KZ starben als zur Waffe griffen, die größeren Helden?“
- ↑ Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)
Literatur
- Rudolf Zinnhobler (Hrsg.): Die Bischöfe von Linz. OLV, Linz 1985, ISBN 3852144108.
- Rudolf Zinnhobler (Hrsg.): Das Bistum Linz im Dritten Reich. OLV, Linz 1979, ISBN 3852142156.
- Ekkart Sauser: FLIESSER, Josephus Calasanctius. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 14, Bautz, Herzberg 1998, ISBN 3883090735, Sp. 994–995.
Weblinks
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