Henriette Haill
Henriette Haill | |
Beschreibung: | war eine österreichische Schriftstellerin. |
Geburtsdatum: | 27. Juni 1904 |
Geburtsort: | Linz |
Sterbedatum: | 22. Februar 1996 |
Sterbeort: | Linz |
Organisationen: |
Henriette Haill (* 27. Juni 1904 in Linz; † 22. Februar 1996 ebenda) war eine österreichische Schriftstellerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Henriette Haill wuchs in ärmlichen Verhältnissen in einer Arbeiterfamilie auf. Sie absolvierte eine Schneiderlehre und arbeitete später als Dienstmädchen und Hilfsarbeiterin in einer Waffelfabrik. 1922 wurde sie Mitglied des kommunistischen Jugendverbandes. 1924 trat sie in die KPÖ ein. Mit ihrem Gefährten Hans Kerschbaumer reiste sie jahrelang durch Europa. Nach dem Februar 1934 erfolgten bei ihr Hausdurchsuchungen. Im letzten Kriegsjahr zog sie mit ihren vier Kindern zum Schutz vor der Verfolgung durch die Nazis ins Mühlviertel. Sie war Gründungsmitglied der "Mühlviertler Künstlergilde" und Redakteurin deren Zeitschrift. Ihre Manuskripte konnte Henriette Haill verstecken. Ein Teil ging trotzdem verloren. 1946 veröffentlichte sie ihren ersten Gedichtband.
Erich Hackl schreibt: "Henriette Haill war in fünffacher Weise dazu bestimmt, von der literarischen Öffentlichkeit übersehen zu werden: aufgrund ihrer ärmlichen Herkunft; aufgrund ihrer kommunistischen Gesinnung; aufgrund ihrer Zuwendung zur geographischen wie sozialen Peripherie; aufgrund ihres Geschlechts; aufgrund ihrer Bescheidenheit."
Gedichte von Henriette Haill wurden von Hans-Eckardt Wenzel vertont.
Ehrungen
- Im Jahr 2011 wurde der Henriette-Haill-Weg im Linzer Stadtteil Ebelsberg (heute Bezirk Pichling) nach ihr benannt[1].
Werke
- Straßenballade, Hrsg.: Erich Hackl, Illustr. v. Christian Thanhäuser, Nachw.: Erich Hackl, Mit Orig.-Holzschnitten von Christian Thanhäuser, Ottensheim: BuchWerkstatt Thanhäuser, 1996, ISBN 3900986185
- Der vergessene Engel, Grünbach: F. Steinmaßl, Ed. Geschichte der Heimat, 1991, ISBN 3900943117
- Dezember, In: Mühlviertler Heimatblätter, 1968
- D'Nachbarin In: Mühlviertler Heimatblätter, 1967
- Das Zwölfte, In: Mühlviertler Heimatblätter, 1967
- Gedichte, In: Mühlviertler Heimatblätter, 1967
- Sommeridyll am Weiher, In: Mühlviertler Heimatblätter, 1967
- Föhn im Winter, In: Mühlviertler Heimatblätter, 1965
- Mei Reichtum, In: Mühlviertler Heimatblätter, 1965
- Gedichte, In: Mühlviertler Heimatblätter, 1964
- Lássing, du bist mehr wieder da, In: Mühlviertler Heimatblätter, 1961
- S'ganz Mühlviertel ghört mei!, In: Mühlviertler Heimatblätter, 1961
- Befreite Heimat, Kampfgedichte und Friedenslieder, Linz: "Neue Zeit"-Verl., 1946
Vertonungen
- Hans-Eckardt Wenzel: Strassenballade - Wenzel singt Henriette Haill, Matrosenblau, 2008, ISBN 9783941155008 (mit 1 Booklet: 12 S.)
Literatur
- Roiter, Christine: Henriette Haill - Annäherung an einen vergessenen Engel, Der Andere Verlag, ISBN 978-3-89959-546-8
- Gedichte oberösterreichischer Autoren, In: Mühlviertler Heimatblätter, 1965
- Oberösterreichische Lyrik, In: Mühlviertler Heimatblätter, 1968
- Forster, Annamaria: Ein vergessener Engel, In: Literatur und Kritik, 1996
- Hackl, Erich: Den Weg entlang setzt sich der Staub ..., Nachruf auf Henriette Haill, In: Kultur Oberösterreich, Bericht, Monatsschrift des OÖ. Landeskulturreferates, 1996
- Kain, Franz: Henriette Haill, In: Mühlviertler Heimatblätter, 1964
- Frauen-Lyrik, In: Mühlviertler Heimatblätter, 1966
- Pfann, Rudolf: Verehrte Henriette Haill!, In: Mühlviertler Heimatblätter, 1967
Einzelnachweise
- ↑ Zwei neue Straßennamen für Linz: „Henriette-Haill-Weg“ und „Heideckerweg“, linz.at Medienservice (Archiv) auf linz.at, 25. August 2011
Weblinks
- Offline: Henriette Haill-Lebenslauf (Suche auf archive.org) auf Kommunistische Partei Österreichs - Landesvorstand Oberösterreich
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