Hanspeter Mössenböck

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Hanspeter Mössenböck
Hanspeter Mössenböck (2012)
Hanspeter Mössenböck (2012)
Beschreibung: österreichischer Informatiker. Er ist Professor für Praktische Informatik/Systemsoftware an der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz und leitet das Institut für Systemsoftware. 2019-2022 war er Vorsitzender des Senats der JKU.
Geburtsdatum: 1959
Geburtsort: Schwanenstadt, Österreich
Organisationen: Logo JKU 

Hanspeter Mössenböck (* 1959 in Schwanenstadt, Österreich) ist österreichischer Informatiker. Er ist Professor für Praktische Informatik/Systemsoftware an der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz. Er leitet das Institut für Systemsoftware. Von Oktober 2019 bis Oktober 2022 war er darüber hinaus Vorsitzender des Senats der JKU.

Leben

Von 1978 bis 1983 studierte er Informatik an der JKU und promovierte dort 1987 „sub auspiciis Praesidentis“. Von 1987 bis 1988 war er Postdoc an der Universität Zürich und von 1988 bis 1994 Assistenzprofessor an der ETH Zürich. Dort arbeitete er an der Weiterentwicklung der Programmiersprache Oberon und des Oberon-Systems mit. Er war auch Gründer und erster Präsident der Fachgruppe CHOOSE (Swiss Group for Object-oriented Software Engineering) der Schweizer Informatikgesellschaft (SI).

1994 wurde er als o.Univ.Prof. für Informatik (Systemsoftware) an die JKU berufen. Im Sommer 2000 absolvierte er ein dreimonatiges Sabbatical bei Sun Microsystems (JavaSoft-Gruppe in Kalifornien), aus dem eine langjährige Forschungskooperation mit Sun Microsystems (später Oracle Labs) hervorging. Er war 2002-2014 und wieder ab 2015 Vorsitzender der Studienkommission Informatik, seit 2004 Vorstand des Instituts für Systemsoftware.

Er war Leiter des Christian Doppler Labors für Automated Software Engineering (2006-2013) der JKU. Zusammen mit den Firmen Siemens VAI, Siemens CT, KEBA AG und BMD Business Software GmbH wird angewandte Grundlagenforschung in den Bereichen Software-Produktlinien, domänenspezifische Programmiersprachen, komponentenbasierte Plugin-Softwarearchitekturen sowie modellbasiertes Testen und Analysieren von Programmen betrieben.

2006 wurde ihm ein Ehrendoktorat von der Eötvös Loránd Universität Budapest verliehen. Zudem war er 2008 bis 2018 Mitglied des Universitätsrates der Technischen Universität Graz.

Ab 1. Oktober 2019 war Mössenböck Vorsitzender des Senats der JKU[1]. Sein Nachfolger nach dem turnusmäßigen Perioden-Ende Anfang Oktober 2022 wurde Johann Höller.

Arbeits- und Forschungsschwerpunkte

  • Programmiersprachen
  • Übersetzerbau
  • Automatisierung der Softwareentwicklung

Im Software Engineering liegen die Forschungsschwerpunkte auf objektorientierten und komponentenbasierten Systemen, insbesondere auf dynamischer Softwarekomposition mittels Plug-ins. Weitere Arbeitsgebiete sind domänenspezifische Sprachen und Werkzeuge für die Softwaretechnik.

Im Übersetzerbau beschäftigt sich die Forschungsgruppe um Mössenböck mit dynamischer Compilierung (Static Single Assignment Form, Feedback-basierte Übersetzung, dynamische Redefinition von Programmen) sowie mit Registerallokation und diversen dynamischen Codeoptimierungstechniken (Escape-Analyse, Object Inlining). Forschungsergebnisse der Gruppe (z.B. Registerallokation, Static Single Assignment Form, Escape-Analyse) wurden im weltweit benutzten Java-Compiler von Oracle (früher: Sun Microsystems) umgesetzt. Mössenböck ist auch Autor des Compilergenerators Coco/R, der als Open-Source-Software von zahlreichen Universitäten und Firmen eingesetzt wird.

GraalVM

Ab ca. 2012 war ein wesentlicher Teil seiner Forschungsgruppe im Bereich des GraalVM-Projektes[2] von Oracle Labs tätig. Das Projekt war unter anderem an seinem Institut aufgrund von Forschungsarbeiten von Doktoranden und Masterstudenten entstanden. Insbesondere in der Frühzeit des Projektes wurden wesentliche Teile des Projektes durch sein Institut entwickelt, etwa der GraalVM Compiler, aber auch Truffle, GraalVM/JavaScript oder GraalVM/LLVM. Auch in den Folgejahren blieb eine intensive Kollaboration bestehen, Forscher des Instituts trugen weiter zum Projekt bei und erwarben ihre Universitäts-Abschlüsse durch Beiträge zum GraalVM-Projekt.

Preise

  • Ehrensenator der Technischen Universität Graz (2018)[3]
  • Ehrendoktorat der Eötvös Loránd Universität Budapest (2006)
  • Unterrichtspreis des Departements Informatik der ETH Zürich (1989)
  • Promotion „sub auspiciis praesidentis rei publicae“ (1987)
  • Richard-Büche-Preis der Sparkasse Oberösterreich (1978)

Publikationen

Quellen

Weblinks

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