Berufsförderungsinstitut

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bfi-Standort am Bulgariplatz
bfi-Standort am Bulgariplatz
bfi-BBRZ-Turm an der Grillparzerstraße

Das Berufsförderungsinstitut (kurz: bfi) ist die größte Bildungseinrichtung der österreichischen Arbeitnehmervertretung. Das bfi Oberösterreich ist Teil der BBRZ-Gruppe.

Das Berufsförderungsinstitut

Das BFI wird von der Kammer für Arbeiter und Angestellte und dem Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) getragen. Die Bildungsangebote umfassen einerseits die fachliche Aus- und Fortbildung von Arbeitnehmern, andererseits Bildungs- und Umschulungsprogramme für Arbeitslose und -suchende. Das bfi ist in allen österreichischen Bundesländern flächendeckend mit Niederlassungen vertreten. Seit 1997 führt das bfi auch Lehrgänge zur Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung in Österreich durch. Seit 2005 besteht zudem die Möglichkeit sogenannter Bildungsdarlehen zur kurzfristigen Finanzierung der Kursgebühren.[1]

Das bfi verzeichnet österreichweit jährlich rund 16.084 durchgeführte Bildungsveranstaltungen (mit 2,6 Millionen Lehreinheiten im Jahr 2019). Die über 177.000 Teilnehmer mit ausgewogenem Geschlechterverhältnis (49% weiblich, 51% männlich). Die wichtigsten Fachbereiche: Zweiter Bildungsweg (20 % der Teilnahmen), Sprachen (20 %), Technik/Ökologie/Sicherheit (9 %), Gesundheit/Soziales/Wellness (7 %), Logistik/Transport/Verkehr (7 %).[2]

bfi Österreich

Das Berufsförderungsinstitut wurde im Dezember 1959 auf Initiative des ÖGB und der Arbeiterkammer in Wien gegründet. Ab 1960 erfolgte die Ausdehnung der Tätigkeit auf das gesamte Bundesgebiet, beginnend mit der Einrichtung von Landesstellen in Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark. Als eine der ersten Einrichtungen in Österreich hat das bfi die Bedeutung der elektronischen Datenverarbeitung (EDV) erkannt. Im Angebot fanden sich Einführungskurse und Schulungen für das Lochkartensystem, die bald durch Programmierkurse ergänzt wurden. Auch methodisch wurden neue Wege beschritten, wie die Jubiläumsschrift „50 Jahre Berufsförderungsinstitut“ (2009) beschreibt: 1961 wurde die Fernschule des bfi eingerichtet, die Bildungswilligen unabhängig von Zeit und Ort ein breites Angebot eröffnete. Bereits zwei Jahre später gab es 25 Briefschulen in verschiedenen Sparten. 1964 wurden durch die Beigabe von Schallplatten auch Sprachkurse in Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch möglich. 1972 war das Berufsförderungsinstitut maßgeblich an der Gründung der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs beteiligt. Die Führungskräftetrainings erfuhren eine starke Aufwertung, und 1976 überzeugte das bfi in Oberösterreich mit der ersten Ausbildung für Werbedesign einmal mehr mit Innovationskraft. In den 1980er-Jahren wurde ein Umstrukturierungsprozess eingeleitet, der 1991 in der Etablierung föderaler Strukturen und Gründung des bfi Österreich als Dachverband mündete. Das bfi Österreich ist als Verein eingetragen und dient den Landesvereinen als Service- und Koordinationsstelle. Kurse und sonstige Bildungsveranstaltungen werden von den operativen Landesvereinen angeboten, das bfi Österreich übernimmt dabei in länderübergreifenden Schulungsfragen eine Vermittlerrolle.

bfi Oberösterreich

Das am 14. Oktober 1960 von der Arbeiterkammer Oberösterreich und dem ÖGB gegründete bfi Oberösterreich ist das führende Unternehmen für den Zweiten Bildungsweg und die berufliche Qualifikation in Oberösterreich. Anspruch und Auftrag des bfi Oberösterreich ist es, möglichst viele Menschen bei der Entwicklung und Nutzung ihrer beruflichen und gesellschaftlichen Chancen zu unterstützen, zu fördern und zu begleiten. Neben der Höherqualifizierung im zweiten Bildungsweg sind dem bfi Oberösterreich die Fachkräfteausbildung sowie Gesundheits- und Sozialausbildungen besonders wichtig. Das bfi Oberösterreich hat sich auch als Ausbildungszentrum für Menschen mit Migrationshintergrund etabliert.

Im Jahr 2010 haben 56.300 Menschen Kurse beim bfi Oberösterreich besucht, der Umsatz betrug 52 Millionen Euro. Nie zuvor in seiner 50-jährigen Geschichte hat der größte Erwachsenenbildner Oberösterreichs mehr Geld bewegt. 53,5 Prozent der Kursteilnehmer sind weiblich und rund ein Drittel ist zwischen 20 und 29 Jahre alt. Insgesamt haben am bfi Oberösterreich 1.400 Trainer in 4.925 Kursen unterrichtet.

Das bfi Oberösterreich ist mit Standorten in folgenden 22 oberösterreichischen Gemeinden vertreten:

  • Region Innviertel: Braunau am Inn, Mattighofen, Ried im Innkreis, Schärding
  • Region Linz/Mühlviertel: Freistadt, Haslach, Linz, Perg, Rohrbach in Oberösterreich, Traun
  • Region Salzkammergut: Attnang-Puchheim, Bad Goisern am Hallstättersee, Bad Ischl, Gmunden, Mondsee, Vöcklabruck
  • Region Steyr: Steyr
  • Region Wels: Eferding, Grieskirchen, Gunskirchen, Kirchdorf an der Krems, Wels

Einmal jährlich erscheint das Kursbuch des bfi Oberösterreich mit Ausbildungsangeboten aus allen Lebensbereichen – von Technik über Wirtschaft und Sprachen bis hin zu EDV und Persönlichkeitsbildung. Folgende vier Schwerpunkte werden besonders forciert:

  • Facharbeiterausbildung: Das bfi Oberösterreich, größter Lehrlingsausbildner in Oberösterreich, sorgt mit eigenen Ausbildungszentren und Produktionsschulen für eine bedarfsgerechte Ausbildung.
  • Zweiter Bildungsweg: Das bfi Oberösterreich begleitet Bildungshungrige vom Hauptschulabschluss über die Lehre mit Matura bis zur Berufsreifeprüfung und zum Hochschulabschluss (Kooperation mit der Hamburger Fern-Hochschule).
  • Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund: In diesem Geschäftsfeld werden Sprach- und Qualifizierungsmaßnahmen mit intensiver sozialer und fachlicher Begleitung durchgeführt.
  • Sozial- und Gesundheitsausbildungen: Seit 2008 wird vom bfi Oberösterreich ein eigenes Kursbuch für Sozial- und Gesundheitsausbildungen aufgelegt.

Über den Bereich der frei buchbaren Kurse hinaus setzt das bfi Oberösterreich zahlreiche Projekte und Kurse im Auftrag öffentlicher Auftraggeber um. Etwa zwei Drittel des Kursumsatzes stammen aus Aufträgen der öffentlichen Hand, ein Drittel wird aus dem freien Kursverkauf erwirtschaftet. Geschäftsführer des bfi Oberösterreich sind Othmar Friedl und Christoph Jungwirth.

BFI in Linz

In Linz ist das BFI an folgenden Standorten vertreten:

Raimundstraße 3

Grillparzerstraße 50 (BBRZ/bfi-Hochhaus)

Bulgariplatz 12

BFI in Leonding

Produktionsschule Leonding, Poloplaststraße 7

Bilder

Literatur

  • Sabine Lichtenberger/Michael Sturm: 50 Jahre Berufsförderungsinstitut. ÖGB Verlag, Wien 2009, ISBN 978-3-7035-1398-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Arbeit & Wirtschaft, Schwerpunkt Großes Bildungssparen
  2. bfi Österreich, Kennzahlen Zahlen für das Bildungsjahr 2019
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