Atelierhaus Salzamt

Aus LinzWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Atelierhaus Salzamt
Salzamt, von der Nibelungenbrücke aus gesehen
Salzamt, von der Nibelungenbrücke aus gesehen
Anschrift Obere Donaulände
PLZ 4020
Ort Linz
Parkmöglichkeit Tiefgarage Hauptplatz
Webseite Atelierhaus Salzamt
Die Karte wird geladen …

Das Atelierhaus Salzamt, auch als Salzstadel und zeitweilig als Kliemsteinhaus bekannt, ist ein 1706 als kaiserliche Salzkammer errichtetes, denkmalgeschütztes Gebäude an der Oberen Donaulände in Linz. Das barocke Elemente aufweisende dreigeschoßige Haus befindet sich auf einem 800 Quadratmeter großen Grundstück. Die nutzbare Fläche beträgt ohne den bislang nicht ausgebauten Dachboden rund 1.200 m².

Geschichte

Einst waren im Gebäude die Ställe der Schifffahrt und später die Verwaltung des daneben gelegenen Salzlagers untergebracht, woher auch der Name rührt. Es gibt Vermutungen, dass Verbindungsgänge zum angrenzenden Linzer Schloss und unterirdische Kammern, die noch nicht vollständig erforscht sind, existieren.

Das Gebäude stand zwischen den 1960er-Jahren und 2002 leer und schien dem Verfall preisgegeben. Abgesehen von abbröckelndem Verputz und Mauerwerk, befanden sich sämtliche technische Einrichtungen wie Sanitär- oder Stromversorgung in einem mangelhaften bis unbrauchbaren Zustand.

Immobilien Wörher Buchgeher

Zwischen 1995 und 2005 war das Gebäude in Besitz der Immobilien Wöhrer Buchgeher (IWB), die das Haus vom Staat in der Hoffnung auf eine Realisierung des Musiktheaters am benachbarten Grundstück am Schlossberg (Theater im Berg) gekauft hatte. Dadurch hätte das Gebäude wohl eine starke Aufwertung erlebt, doch wurde der Bau durch eine von der FPÖ initiierte oberösterreichweite Volksabstimmung verhindert.

Verein Donauschule

2002 zog nach 15 Jahren Leerstand des Gebäudes der Verein „Donauschule“ ein, der das Gebäude „Kliemsteinhaus“ nannte, benannt nach dem jungen Künstler Engelbert Kliemstein, der 1961 27-jährig bei einem Autounfall tödlich verunglückte. Bei der Renovierung des Hauses mussten zuerst 12 Tonnen Müll aus dem Gebäude geschafft werden, bevor an eine Nutzung gedacht werden konnte. Danach bewohnen sechs Künstler das Gebäude und nutzen die beiden oberen Geschoße als Atelier- und Wohnräume.

Das Gebäude wurde dabei vom Eigentümer auf Basis eines Prekariumsvertrages, welcher es erlaubte, das Gebäude bis auf Widerruf unentgeltlich zu nutzen, dem Künstlerverein Donauschule überlassen. Mehrmals wurde diese Genehmigung jedoch widerrufen, das letzte Mal mit einer Räumungsfrist bis 31. August 2005, da zwei private Investoren an einem Kauf des Gebäudes interessiert waren. Ein Gastronomiebetrieb und Büros hätten entstehen sollen. Zwischenzeitliche wurde eine neue Vereinbarung zwischen der Stadt Linz und dem Verein getroffen, die den Verbleib des Vereins vorübergehend garantierte.

Im Erdgeschoß fanden damals regelmäßig Veranstaltungen und Ausstellungen statt, bei denen bis zu 200 Personen Platz fanden. So wurde 2005 eine Sommerakademie abgehalten, an der Aktmalerei, Linolschnitt und Kreativtraining angeboten wurden. Begleitend fanden zudem Podiumsdiskussionen über die Verantwortung der Politik im Denkmalschutz statt. Im gleichen Jahr führten Künstler aus Nischni Nowgorod die Ausstellung "Old Windows from NN - City" durch, und "Ungarische Kulturtage" wurden abgehalten. Im Rahmen der Ars Electronica fand ebenfalls 2005 über eine Woche lang täglich eine Open-Source-Veranstaltung statt, an welcher Gäste ihre elektronisch bearbeitete oder erzeugte Musik vorspielen konnten, vorausgesetzt sie verfügten über einen Laptop.

Stadt Linz

2005 übernahm die Stadt Linz das Gebäude und ließ das Haus mit Beginn des Jahres 2006 renovieren. Dafür wurden seitens der Stadt insgesamt rund 4 Millionen Euro investiert[1]. Bei der Sanierung sind der Dachstuhl sowie die Dachhaut des Gebäudes nicht betroffen, da diese Konstruktion laut Denkmalamt von großen bau- und kunsthistorischen Wert ist und deswegen gesondert unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Im Jahr 2009 wurde Linz Kulturhauptstadt Europas. Das Salzamt wurde in diesem Zusammenhang für Ausstellungen genutzt. Im Juli 2009 wurde das heute noch bestehende Atelierhaus Salzamt eröffnet.

Heutige Nutzung

Atelierhaus Salzamt

Das Atelierhaus Salzamt wurde im Juli 2009 eröffnet.[2] Europäische Künstler, die als Stipendiaten für ein halbes Jahr nach Linz eingeladen werden, werden können seit Mai 2009 in dem Wohn- und Atelierhaus logieren.[3]

Gastronomie

Im Haus befindet sich auch das Restaurant Kliemstein.

Bilder

Einzelnachweise

  1. Offline: Atelierhaus Salzamt (Suche auf archive.org)
  2. Offline: “Moderne Kunst in historischen Mauern”, PDF (Suche auf archive.org) in: Stadtmagazin Lebendiges Linz, Juni 2009, S. 28.
  3. Hüllen für die Linz09-Inhalte, Oberösterreichische Nachrichten, 23. Dezember 2008

Weblinks


Wikipedialogo125x125.png
Dieses Dokument entstammt ursprünglich aus der deutschsprachigen Wikipedia. Es ist dort zu finden unter dem Stichwort Salzstadl, die Liste der bisherigen Autoren befindet sich in der Versionsliste. Wie im LinzWiki stehen alle Texte der Wikipedia unter der CC-BY-SA-Lizenz.