Alter Dom
Alter Dom (Ignatiuskirche) | |
Religion: | christlich |
Konfession: | römisch-katholisch |
Typ: | ehemalige Bischofskirche |
Zugehörigkeit: | Diözese Linz, Jesuiten |
Der Alte Dom vom Hauptplatz aus gesehen | |
Anschrift: | Domgasse |
PLZ: | 4020 |
Der Alte Dom (auch: Ignatiuskirche) ist ein römisch-katholisches Kirchengebäude im Linzer Bezirk Innere Stadt. Er liegt an der Domgasse, knapp außerhalb (südöstlich) des Hauptplatzes. Bis zur Übernahme der Funktion des Doms durch den Mariä-Empfängnis-Dom 1909 war er die Bischofskirche der Diözese Linz. Der Alte Dom wurde bis 2023 wiederum vom Jesuitenorden betreut. Aufgrund von Nachwuchsmangel zogen die Jesuiten sich jedoch per Ende Juli 2023 aus Linz zurück.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Grundstein der Kirche wurde am 31. Juli 1669 von Propst David Fuhrmann (Stift St. Florian) gelegt. Die Pläne der Kirche hatte vermutlich Pietro Francesco Carlone gestaltet. Neun Jahre später, am 4. September 1678 wurde die Kirche dem Heiligen Ignatius von Loyola geweiht. Die Zeremone führte der Passauer Fürstbischof Sebastian Graf von Pötting durch.[1]
Der Jesuitenorden wurde 1773 aufgelöst. Wenige Jahre später wurde die Diözese Linz eingerichtet (1783-1785), der erste Bischof Ernest Johann Nepomuk von Herberstein wählte die Ignatiuskirche als Domkirche.[2]
Bis Juli 2023 wurde der Alte Dom wiederum vom Jesuitenorden betreut. Aufgrund von Nachwuchsmangel zogen die Jesuiten sich jedoch aus Linz zurück.
Bauwerk
Hochaltar
Der Hochaltar wurde in den Jahren 1681 bis 1683 erbaut. Die Ausführung erfolgte durch die italienischen Künstler Giovanni Battista Colomba und Giovanni Battista Barberini.[3]
- Altarbild
Das ursprüngliche Hochaltarbild stellte den Heiligen Ignatius und eine Allegorie der vier Weltteile dar. Es stammte vermutlich aus der Feder von Andrea Celesti. Das Bild gilt seit der Übernahme der Dom-Funktion als verschollen.[4]
Seit 1785 wird ein Antonio Bellucci verwendet, das die Aufnahme Marias in den Himmel darstellt[3]
Brucknerorgel
Anton Bruckner war dreizehn Jahre lang, 1855 bis 1868, Domorganist im Alten Dom. Die Orgel ist die letzte "Brucknerorgel" im Originalzustand, an der er persönlich gewirkt hat.[5] Die Orgel wurde ursprünglich 1764-1766 von Franz Xaver Chrismann für die Stiftskirche Engelszell errichtet und 1790-1792 in die Ignatiuskirche übertragen. Zwischen 1856 und 1867 wurde sie schrittweise von Josef Breinbauer nach den Wünschen Bruckners umgebaut. Eine Sanierung erfolgte schließlich 1978 durch die Firma Rieger-Orgelbau.[6]
Grabstätten
Die Kirche wird auch als Grabstätte genutzt. So sind etwa der erste Linzer Bischof Ernest Johann Nepomuk von Herberstein und Maria Elisabeth (eine Tochter Maria Theresias) hier begraben. Auch viele der in Linz tätigen Jesuiten fanden in der Kirche ihre letzte Ruhestätte.
Heutige Nutzung
Messen
Im Alten Dom werden werktags um 7:30 Uhr und 9:00 Uhr Messen gelesen. Sonntags und feiertags finden die Messen um 7:30 Uhr und um 10:30 Uhr statt. Auch Rosenkranzgebete und Beichten finden täglich statt.[7]
Konzerte
Im Alten Dom werden regelmäßig Konzerte abgehalten[8].
Bilder
Alter Dom vom Schlossberg gesehen, im Abendlicht
Rückseite, von der Domgasse aus gesehen
Einzelnachweise
- ↑ Offline: Ignatiuskirche: Baugeschichte (Suche auf archive.org)
- ↑ ignatiuskirche-linz.at: Kurzinfo
- ↑ 3,0 3,1 ignatiuskirche-linz.at: Hochaltar
- ↑ Offline: ignatiuskirche-linz.at: Kirchenführer (Suche auf archive.org)
- ↑ Offline: Ignatiuskirche: Brucknerorgel (Suche auf archive.org)
- ↑ ignatiuskirche-linz.at: Brucknerorgel
- ↑ Offline: Ignatiuskirche: Hl. Messe (Suche auf archive.org)
- ↑ ignatiuskirche-linz.at: Konzerte