Borealis Agrolinz Melamine

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Borealis Agrolinz Melamine
Branche Melamin- und Düngemittelerzeugung
Leitung Jürgen Mader
Umsatz ca. 546 Mio €
Borealis-Hochhaus am Chemiepark-Gelände
Borealis-Hochhaus am Chemiepark-Gelände
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Die Borealis Agrolinz Melamine GmbH ist ein Unternehmen der chemischen Industrie mit Sitz in Linz. Sie steht zu 100 % im Eigentum der Borealis. Das Unternehmen entstand aus den ehemaligen österreichischen Stickstoffwerken, welche später unter dem Namen Chemie Linz AG bekannt wurden. Das Unternehmen veredelt Erdgas zu hochwertigen Rohstoffen für Landwirtschaft und Industrie, die Hauptprodukte sind Melamin, Harnstoff, Kunstharze, Kunstdünger, Ammoniak, AdBlue und Salpetersäure.

Borealis Agrolinz Melamine beschäftigt in Linz 700 Mitarbeiter (Stand: 12/2020)[1] und erwirtschaftete 2006 einen Umsatz von ca. 550 Mio. Euro.

Standorte

Der Hauptstandort der Borealis Agrolinz Melamine GmbH liegt im Linzer Chemiepark, wo sich in direkter Nachbarschaft zahlreiche weitere Unternehmen der chemischen Industrie, wie etwa das Mutterunternehmen Borealis (das Borealis Innovation Headquarters) und DSM befinden. Weitere Standorte liegen in Castellanza (Italien) und Piesteritz (Deutschland). Eine vierte Produktionsstätte soll in Ruwais (Vereinigte Arabische Emirate), gemeinsam mit einem lokalen Partner realisiert werden.

Finanzieller Status

Ein Auszug aus den Geschäftsberichten der AMI.

2006 2005 2004 2003 2002 2001
Umsatz (in Mio. €) 546,9 470,7 393,1 405,7 392,5 361,9
Ebit (in Mio. €) - 30,4 8,8 20,4 41,5 40,9 43,2
Mitarbeiter * 1136 1072 1060 1017 1018

Geschichte

Die detaillierten Geschichte des Gesamtunternehmens ist unter Chemie Linz zusammengefasst.

Die „Stickstoffwerke Ostmark AG“ wurden am 5. Juli 1939 gegründet. Nachdem am 5. Mai 1945 die Produktion eingestellt wurde, nannte sich die Firma am 6. April 1946 in "Österreichische Stickstoffwerke AG" um und wurde am 26. Juli 1946 durch die Republik Österreich übernommen (Verstaatlichungsgesetz). 1973 erfolgte die Umbenennung in "Chemie Linz AG", ein Jahr später wurde mit dem Bau eines zweiten Großwerkes in Enns begonnen.

In den späten 1980er Jahren wurde die Agrolinz - neben anderen - als Tochterunternehmen der neu gegründeten Chemie Linz Holding ausgelagert. 1990 wird die Holding von der ÖMV AG übernommen. Im gleichen Jahr wird in Italien das Melamin Unternehmen Ausind S.p.A., das bis 1994 unter Chemie Linz Italia (Castellanza) S.r.l. firmiert (heute: Agrolinz Melamin Italia S.r.l.).

Im Jahr 1993 wird die Agrolinz Agrarchemikalien GmbH mit den verbliebenen Teilen der Holding Chemie Linz verschmolzen. Im Folgejahr (1994) wird der Geschäftsbereich "Feinchemikalien" in die Chemie Linz GmbH ausgegliedert wurde, die später (1996) durch den holländischen Konzern DSM übernommen und ist heute als DSM Fine Chemicals im Chemiepark vertreten. Die Holding, nunmehr großteils aus der Agrolinz bestehend, wird in Agrolinz Melamin GmbH umbenannt. 2003 erfolgt eine neuerliche umbenennung in AMI Agrolinz Melamine International GmbH.

Im Jahr 2005 verkauft die OMV 50 % ihrer Anteile an die IPIC, die selbst mit 17,6 % an der OMV beteiligt ist. Bereits 2006 treten wieder Verkaufsgerüchte auf, OMV soll angeblich ihre 50 % an die Firma Borealis - ein Tochterunternehmen der OMV und der IPIC - verkaufen. 2007 wurde dieser Übernahme tatsächlich durchgeführt. Im gleichen Jahr wurde der Melamin-Produktionsstandort in Italien geschlossen.

Produktionsanlagen

  • Wasseraufbereitungsanlage
  • Ammoniakanlage 1 (Single Train Anlage, Haber-Bosch-Verfahren)
  • Ammoniakanlage 2 (Druckvergasung, Haber-Bosch-Verfahren)
  • Salpetersäureanlage E (Ostwaldverfahren)
  • Salpetersäureanlage F
  • Düngemittelanlage (ODDA-Anlage)
  • Düngemittelanlage NAC/KAS
  • Harnstoffanlage
  • Melaminanlagen 2/3/4 (Anlagen laufen nach dem AMG Niederdruckverfahren)
  • Melaminanlage 5 (Anlage läuft nach dem AMG Hochdruckverfahren)
  • Qualitätssicherung in den Labors

Schichtbetrieb

In Linz wird rund um die Uhr in achtstündigen Schichten gearbeitet. Der Schichtwechsel findet täglich gegen 5, 13 und 21 Uhr statt. In Linz wird das sogenannte 5er-Schicht-System verwendet.[2]

Zur Schichtwechsel-Zeit fahren zahlreiche so genannte „Schichtbusse“ von der Haltestelle Symbol Haltestelle Chemiepark (200px-Sinnbild Kraftomnibus.svg.png 25, 27) in die Linzer Umlandgemeinden, wobei an den Haltestellen, von denen mehrere auch bereits in Linz liegen, auch Nicht-Mitarbeiter zu gewöhnlichen Preisen zu- und aussteigen können.

Einzelnachweise

Weblinks