Tabakfabrik


Die Tabakfabrik (umgangssprachlich: Tschickbude) ist ein ehemaliger Produktionsbetrieb für Tabakwaren im Linzer Kaplanhofviertel. Das Gelände umfasst praktisch den gesamten Häuserblock zwischen Unterer Donaulände, Holzstraße, Ludlgasse und Gruberstraße. Das Hauptgebäude wurde 1930-1935 errichtet, die Produktion anschließend bis September 2009 in Betrieb. Seit dem steht das Gelände im Eigentum der Stadt Linz und wird etwa für Kultuveranstaltungen (beispielsweise das Ars Electronica Festival 2010) genutzt. Vom Gebäudekomplex umschlossen ist der Peter-Behrens-Platz.
Gebäude
- Hauptgebäude
Das Hauptgebäude wurde vom deutschen Architekten Prof. Dr. Peter Behrens und seinem österreichischen Kollegen Prof. Dr. Alexander Popp entworfen. Es wurde in den Jahren 1930 bis 1935 errichtet. Das Gebäude befindet sich entlang der Südostseite des Geländes, direkt an der Ludlgasse und ist leicht geschwungen ausgestaltet. Es ist 227 Meter lang und rund 16,5 Meter breit. Mit sechs Stockwerken über der Erde verfügt das Gebäude über eine Nutzfläche von gesamt rund 30.000 m².[1]
Geschichte
Die Tabakfabrik wurde 1850 gegründet, um die negativen Auswirkungen durch die Produktionseinstellung der Wollzeugfabrik abzufangen. Die Produktion wurde anfänglich in der Zweiten Färberei der Wollzeugfabrik begonnen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Produktionsgelände sukzessive erweitert. 1928 schließlich wurde beschlossen, die Fabrikationsgebäude gänzlich neu zu errichten.[1]
- Übernahme durch die Stadt Linz
Nach Einstellung der Produktion im September 2009 wurde das Gelände an die Stadt Linz verkauft. Der Kaufpreis betrug 20,4 Millionen Euro[2]. Die symbolische Schlüsselübergabe fand am 18. Dezember 2009 statt[3]. Der Kauf durch die Stadt war bereits am 4. Juni 2009 vom Gemeinderat beschlossen worden.
- Zukünftige Nutzung
Die zukünftige Nutzung der Tabakfabrik ist noch nicht endgültig entschieden. Eine Studie wurde von Prof. Robert Bauer der Johannes Kepler Universität durchgeführt, die mehrere Nutzungsszenarien vorschlägt[4][5]. Eine Entscheidung soll erst in den nächsten Jahren fallen.
Bilder
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Gebäude an der Unterer Donaulände
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Eingangsbereich
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Uhr an einem der Gebäude an der Unterer Donaulände
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Tabakfabrik entlang der Ludlgasse
Einzelnachweise