Am Winklerwald

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Version vom 20. Mai 2017, 19:15 Uhr von Alex.Froschberg (Diskussion | Beiträge) (Umwidmungsversuche des Winklerwaldes von Grünland in Bauland == === Immobilienfirma kaufte 2016 die letzten 2 großen Grundstücke vor dem Winklerwald)
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Am Winklerwald, Blick vom Hofmeindlweg

Am Winklerwald ist eine Straße im Linzer Bezirk Froschberg. Sie führt auf einer Länge von etwa 160 Metern vom Hofmeindlweg in westliche und schließlich nördliche Richtung und endet als Sackgasse. Die Straße wurde 1956 nach einem alten Lokalnamen benannt[1].

Trasse

Am Winklerwald zweigt vom Hofmeindlweg ab. Die Straße schwenkt in nördliche Richtung und endet schließlich als Sackgasse.

Umwidmungsversuche des Winklerwaldes von Grünland in Bauland

Immobilienfirma kaufte 2016 die letzten 2 großen Grundstücke vor dem Winklerwald

Die Anrainer am Hofmeindlweg, in der Robert-Stolz-Straße, der Leharstraße und der Kudlichstraße sind alarmiert, seit das Naherholungsgebiet im Jahr 2016 verkauft wurde. Sie befürchten eine Umwidmung auf Bauland.[2]

Der Winklerwald auf dem Linzer Froschberg ist eine kleine grüne Oase. Ein Spielplatz steht im Wäldchen. Mehrere große Wiesen umrahmen den Wald. Anrainer schätzen das als Parkanlage gewidmete Naherholungsgebiet vor ihrer Haustür.[2]

Seit im Jahr 2016 eine Immobilienfirma die letzten zwei große Grundstücke direkt vor dem Wald kaufte, befürchten die Froschberg-Bewohner, dass es mit ihrer Oase bald vorbei sein könnte. 1,2 Hektar in bester Linzer Lage wechselten für rund 40 Euro pro Quadratmeter den Besitzer. Eigentümer der beiden Gründstücke ist nun die "Immo Froschberg GmbH", eine Firma aus St. Valentin in Niederösterreich. Der Geschäftsführer war für die OÖNachrichten[2] für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Immobilienfirma spekuliert im Winklerwald auf 1500 % Umwidmungsgewinn
Nicht nur Anrainer sind verwundert, was eine Firma, die sich laut Eigendefinition mit "Besitz und Entwicklung von Immobilien" beschäftigt, mit zwei als Grünland gewidmeten Grundstücke anstellen möchte. "Die Widmung ist aus unserer Sicht in Stein gemeißelt", heißt es – zumindest hinter vorgehaltener Hand – aus der zuständigen Abteilung des Linzer Magistrats. Anträge auf eine Umwidmung der beiden Grundstücke sind nach OÖN-Recherchen bislang nicht eingebracht worden. Eine Umwidmung wäre für die Immo-Froschberg jedenfalls ein Bombengeschäft. Baugründe in der Umgebung kosten derzeit zwischen 600 und 900 Euro je Quadratmeter. Gemessen am Kaufpreis der Grundstücke, entspräche das einem satten Gewinn von mindestens 1500 Prozent.[2]

Bürgerinitiative erreichte 1983 Rückwidmung in Grünland

Alteingesessene Froschberger wissen: Es ist nicht das erste Mal, dass das Naherholungsgebiet zum Spekulationsobjekt wurde. Im Jahr 1983 konnte eine Bürgerinitiative mit mehr als 1000 Unterschriften den Winklerwald im letzten Moment davor bewahren, zugebaut zu werden. Die Grundstücke waren damals bereits auf Bauland umgewidmet worden. Erst nach einem Lokalaugenschein durch den Linzer Stadtsenat wurden die Gründe wieder rückgewidmet. Eigentlich wollte die Stadt Linz damals zumindest das größere der beiden Grundstücke ankaufen. Das wurde aber offensichtlich verschlafen.[2]

Im Frühjahr 2017 wurden in der Robert-Stolz-Straße dutzende Birken gefällt

Die Bäume wurden im 1. Quartal 2017 am Steilhang im Bereich der Kurve der Robert-Stolz-Straße, welche bei Gegenverkehr etwas eng zu befahren ist, gefällt. Die Birkenpollenallergiker unter den Anrainern schätzen es, dass bei den gefällten Bäumen auch viele wild am Hang gewachsene Birken dabei waren, leider wurden jedoch nicht alle Birken gefällt. Und leider erfolgte auch kein Ersatz durch andere Bäume wie z.B. Platanen, gegen deren Pollen keine Allergien bestehen. In allen Stadgartenämtern in Großstädten wie Linz, Graz oder Wien pflanzen die Baumexperten schon seit Jahren keine neuen Birken mehr nach, weil bekannt ist, dass es es keinen anderen Baum gibt, gegen dessen Pollen so viele Kinder und Erwachsene allergisch sind, was sogar zu lebenbedrohlichen Erstickungsanfällen führen kann.

Magistrat Linz ersetzte die gefällten Birken leider nicht durch andere Bäume
Bei diesen Fällungen scheint ein Fehler passiert zu sein. 21 der gefällten Bäume gehörten der Stadt Linz. Auf Nachfrage in der Abteilung Stadtgrün heißt es, dass diese Bäume offiziell "von unbekannten Tätern" gefällt wurden. Der Verlust der 21 Bäume scheint zum Erstaunen der Anrainer den Magistrat nicht sonderlich zu tangieren. Angezeigt wurde der Vorfall leider nicht. Stattdessen wolle man "sich lieber gütlich mit dem Täter einigen", sagt Direktor Werner Sonnleitner aus der zuständigen Abteilung. So gebe es zwar einen Verdächtigen, der die Bäume gefällt haben soll, der wurde bislang jedoch vom Magistrat nicht einmal kontaktiert, wie Sonnleitner einräumt: "Es gab vor einigen Wochen einen Versuch, ihn zu erreichen. Wegen eines Ziffernsturzes bei der Telefonnummer ist daraus aber nichts geworden." Nun wolle man "der Sache aber möglichst bald nachgehen", verspricht Sonnleitner. Ob die verlorenen Bäume neu aufgeforstet werden, lasse sich derzeit aber noch nicht sagen. Prinzipiell sei zwar der Verlust "eines jeden Baumes in Linz tragisch", im konkreten Fall gehe es jedoch nur um etwa fünf Festmeter Holz: "Wir werden sicher nicht reich, wenn wir das abgegolten bekommen", sagt Sonnleitner. Um wen es sich bei dem Verdächtigen handelt, wollte Direktor Sonnleitner nicht kommentieren.[2]

Aus Sicht der Anrainer wäre es die klare Aufgabe von Direktor Sonnleitner und Bürgermeister Luger, dafür zu sorgen, dass der als Grünland gewidmete zuletzt schon stark verwilderte Hang im Bereich der Kurve der Robert-Stolz-Straße mit neuen Bäumen bepflanzt und von der Verwilderung befreit wird, was schon aufgetretene Erdabrutschungen am Hang verhindern sollte.


Einzelnachweise

  1. linz.at/strassennamen: Am Winklerwald
  2. Hochspringen nach: 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Immobilienfirma spekuliert im Winklerwald, Oberösterreichische Nachrichten, OÖN, Philipp Hirsch, 11. Mai 2017]