Priesterseminar: Unterschied zwischen den Versionen
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|NAME = Priesterseminar | |||
|META = Das Priesterseminar ist eine Einrichtung und ein gleichnamiges Gebäude der römisch-katholischen Diözese Linz an der Bethlehemstraße in Linz. Es ist im Freihaus Deutsch-Ordens-Kommende untergebracht. | |||
|RELIGION = christlich | |||
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|TYP = Bildungseinrichtung | |||
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Das '''Priesterseminar''' ist eine Einrichtung und ein gleichnamiges Gebäude der römisch-katholischen [[Diözese Linz]] an der [[Bethlehemstraße]] in [[Linz]]. Es ist im ''Freihaus Deutsch-Ordens-Kommende'' untergebracht. | Das '''Priesterseminar''' ist eine Einrichtung und ein gleichnamiges Gebäude der römisch-katholischen [[Diözese Linz]] an der [[Bethlehemstraße]] in [[Linz]]. Es ist im ''Freihaus Deutsch-Ordens-Kommende'' untergebracht. | ||
== Gebäude und Geschichte == | == Gebäude und Geschichte == | ||
{{Bild|datei=Priesterseminar.jpg|text=Priesterseminar, Gebäudefront zur [[Dametzstraße]]}} | |||
Die Priesterausbildung in Linz fand von 1672-1776 im [[Jesuitenkolleg]] (heute Hauptpostamt an der [[Domgasse]] 1) statt, von 1776-1783 und von 1794-1853 im ehemaligen [[Garstner Stiftshaus]] am [[Pfarrplatz]]. Zwischen 1783 und 1794 konnte aufgrund der Entscheidungen von Kaiser Josef II. nur an den Generalseminaren in Wien und Prag unterrichtet werden. | Die theologische Priesterausbildung in Linz fand von 1672-1776 im [[Jesuitenkolleg]] (heute Hauptpostamt an der [[Domgasse]] 1) statt, von 1776-1783 und von 1794-1853 im ehemaligen [[Garstner Stiftshaus]] am [[Pfarrplatz]] Nummer 17. Zwischen 1783 und 1794 konnte aufgrund der Entscheidungen von Kaiser Josef II. nur an den Generalseminaren in Wien und Prag unterrichtet werden. | ||
1804 hatte Bischof [[Joseph Anton Gall]] das Haus samt [[Priesterseminarkirche]] von der ehemaligen ''Deutsch-Ordens-Kommende'' aus eigenen Mitteln erworben und 1806 als Diözesanseminar eröffnet. Es sollte allen Alumnen Unterkunft bieten können. Zuletzt hatten die Theologen teils in Privatquartieren, teils im ehemaligen [[Ignatiusseminar]] der Jesuiten an der [[Domgasse]] 6 gewohnt. | 1804 hatte Bischof [[Joseph Anton Gall]] das Haus samt [[Priesterseminarkirche]] von der ehemaligen ''Deutsch-Ordens-Kommende'' aus eigenen Mitteln erworben und 1806 als Diözesanseminar eröffnet. Es sollte allen Alumnen Unterkunft bieten können. Zuletzt hatten die Theologen teils in Privatquartieren, teils im ehemaligen [[Ignatiusseminar]] der Jesuiten an der [[Domgasse]] 6 gewohnt. | ||
Ab 1850 wurde der theologische Studienbetrieb dem [[Bischof]] unterstellt und 1853 in das heutige Priesterseminar verlegt. 1988 wurde die eigentliche theologische Ausbildung an die angrenzende [[Katholisch-Theologische Privatuniversität]] übertragen. | Ab 1850 wurde der theologische Studienbetrieb dem [[Bischof]] unterstellt und 1853 auch der theologische Unterricht in das heutige Priesterseminar verlegt. Ab 1972/73 wurde in Linz das Theologiestudium auch für ''Laientheolog/inn/en'' eröffnet, was zu einem Anstieg der Studierendenzahlen führte. 1988 wurde die eigentliche theologische Ausbildung an die angrenzende [[Katholisch-Theologische Privatuniversität]] übertragen und damit an ein angrenzendes Gebäude an der [[Bethlehemstraße]] ausgegliedert. | ||
Das Gebäude wurde mehrfach | Das Priesterseminar-Gebäude wurde mehrfach aus- und umgebaut. 1831 wurde unter Bischof [[Gregorius Thomas Ziegler]] das Haus um sechs Fensterachsen nach Westen erweitern. 1898/1900 wurde aufgestockt, 1931/32 ein Wohntrakt (Neubau an der [[Dametzstraße]]) angefügt. | ||
Während des zweiten Weltkriegs war das Gebäude zwischen 1938/39 bis 1945 von Wehrmacht und Polizei beschlagnahmt. Als Ausweichquartier wurde ab 1939 das [[Stift Wilhering]] und ab 1944/45 das [[Kloster der Oblatinnen]] an der [[Kapellenstraße]] 8 genutzt. Die Rückkehr in das Priesterseminargebäude konnte am 5. Juni 1945 erfolgen. | Während des zweiten Weltkriegs war das Gebäude zwischen 1938/39 bis 1945 von Wehrmacht und Polizei beschlagnahmt. Als Ausweichquartier wurde ab 1939 das [[Stift Wilhering]] und ab 1944/45 das [[Kloster der Oblatinnen]] an der [[Kapellenstraße]] 8 genutzt. Die Rückkehr in das Priesterseminargebäude konnte am 5. Juni 1945 erfolgen. | ||
1969/74 und abermals 1993/94 wurde das Gebäude saniert. Eine neue Hauskapelle wurde 1975 geweiht. | |||
=== Vermietung === | === Vermietung === | ||
Räumlichkeiten im Gebäude sind für kirchliche Veranstaltungen zu mieten<ref> | Räumlichkeiten im Gebäude sind für kirchliche Veranstaltungen zu mieten<ref>{{Web|LINK=https://www.dioezese-linz.at/institution/8146/dashaus/vermietung|TEXT=Seminarhaus Priesterseminar}}</ref>. | ||
=== Weitere Einrichtungen im Gebäude === | |||
Neben dem eigentlichen Priesterseminar sind im Gebäude untergebracht: | |||
* [[Institut pastorale Fortbildung]] | |||
* [[Diözesanarchiv]] | |||
== Ausbildung im Seminar == | == Ausbildung im Seminar == | ||
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Während der Ausbildung wirken die Seminaristen in einer ''Bezugspfarre'' mit, um pastorale Erfahrung zu sammeln. Im letzten Vorbereitungsjahr, dem „Pastoraljahr“, wirken sie bereits als Diakone in einer Pfarre. Im Priesterseminar werden sie von einem Regens und einem Spiritual begleitet. | Während der Ausbildung wirken die Seminaristen in einer ''Bezugspfarre'' mit, um pastorale Erfahrung zu sammeln. Im letzten Vorbereitungsjahr, dem „Pastoraljahr“, wirken sie bereits als Diakone in einer Pfarre. Im Priesterseminar werden sie von einem Regens und einem Spiritual begleitet. | ||
Im Jahr 1957/58 bewohnten 120 angehende Diözesanpriester gleichzeitig das Priesterseminar, was den Höchststand darstellt. Im Jahr 2006 waren es noch 9 Seminaristen.<ref> | Im Jahr 1957/58 bewohnten 120 angehende Diözesanpriester gleichzeitig das Priesterseminar, was den Höchststand darstellt. Im Jahr 2006 waren es noch 9 Seminaristen.<ref>{{Web|LINK=https://www.kirchenzeitung.at/site/archiv/article/27978.html|TEXT=Priesterseminar, Harrachstraße 7}}</ref> | ||
== Kontakt == | == Kontakt == | ||
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Harrachstraße 7 | Harrachstraße 7 | ||
4020 Linz | 4020 Linz | ||
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== Quellen == | == Quellen == | ||
<references/> | <references/> | ||
* | * {{Web|LINK=https://www.dioezese-linz.at/institution/8146/dashaus/rundgang/article/3790.html|TEXT=Priesterseminar: Geschichte}} | ||
== Webseite == | == Webseite == | ||
* | * {{Web|LINK=https://www.dioezese-linz.at/priesterseminar|TEXT=www.dioezese-linz.at: Priesterseminar}} | ||
[[Kategorie:Sakralbau]] | [[Kategorie:Sakralbau]] | ||
[[Kategorie:Bezirk Innere Stadt]] | [[Kategorie:Bezirk Innere Stadt]] |
Aktuelle Version vom 25. Februar 2025, 09:30 Uhr
Priesterseminar | |
Religion: | christlich |
Konfession: | römisch-katholisch |
Typ: | Bildungseinrichtung |
Zugehörigkeit: | Diözese Linz |
![]() Das Priesterseminar, Bildmitte im Hintergrund: die Turmspitze der Priesterseminarkirche | |
Anschrift: | Bethlehemstraße |
PLZ: | 4020 |
Das Priesterseminar ist eine Einrichtung und ein gleichnamiges Gebäude der römisch-katholischen Diözese Linz an der Bethlehemstraße in Linz. Es ist im Freihaus Deutsch-Ordens-Kommende untergebracht.
Gebäude und Geschichte

Die theologische Priesterausbildung in Linz fand von 1672-1776 im Jesuitenkolleg (heute Hauptpostamt an der Domgasse 1) statt, von 1776-1783 und von 1794-1853 im ehemaligen Garstner Stiftshaus am Pfarrplatz Nummer 17. Zwischen 1783 und 1794 konnte aufgrund der Entscheidungen von Kaiser Josef II. nur an den Generalseminaren in Wien und Prag unterrichtet werden.
1804 hatte Bischof Joseph Anton Gall das Haus samt Priesterseminarkirche von der ehemaligen Deutsch-Ordens-Kommende aus eigenen Mitteln erworben und 1806 als Diözesanseminar eröffnet. Es sollte allen Alumnen Unterkunft bieten können. Zuletzt hatten die Theologen teils in Privatquartieren, teils im ehemaligen Ignatiusseminar der Jesuiten an der Domgasse 6 gewohnt.
Ab 1850 wurde der theologische Studienbetrieb dem Bischof unterstellt und 1853 auch der theologische Unterricht in das heutige Priesterseminar verlegt. Ab 1972/73 wurde in Linz das Theologiestudium auch für Laientheolog/inn/en eröffnet, was zu einem Anstieg der Studierendenzahlen führte. 1988 wurde die eigentliche theologische Ausbildung an die angrenzende Katholisch-Theologische Privatuniversität übertragen und damit an ein angrenzendes Gebäude an der Bethlehemstraße ausgegliedert.
Das Priesterseminar-Gebäude wurde mehrfach aus- und umgebaut. 1831 wurde unter Bischof Gregorius Thomas Ziegler das Haus um sechs Fensterachsen nach Westen erweitern. 1898/1900 wurde aufgestockt, 1931/32 ein Wohntrakt (Neubau an der Dametzstraße) angefügt.
Während des zweiten Weltkriegs war das Gebäude zwischen 1938/39 bis 1945 von Wehrmacht und Polizei beschlagnahmt. Als Ausweichquartier wurde ab 1939 das Stift Wilhering und ab 1944/45 das Kloster der Oblatinnen an der Kapellenstraße 8 genutzt. Die Rückkehr in das Priesterseminargebäude konnte am 5. Juni 1945 erfolgen.
1969/74 und abermals 1993/94 wurde das Gebäude saniert. Eine neue Hauskapelle wurde 1975 geweiht.
Vermietung
Räumlichkeiten im Gebäude sind für kirchliche Veranstaltungen zu mieten[1].
Weitere Einrichtungen im Gebäude
Neben dem eigentlichen Priesterseminar sind im Gebäude untergebracht:
Ausbildung im Seminar
Nach dem Entschluss, Priester zu werden, absolvieren die Kandidaten zunächst einen einjährigen Vorbereitungslehrgang (Propädeutikum) in Horn, Niederösterreich. Anschließend wird das Theologiestudium an der KU Linz absolviert, während die Seminaristen im Priesterseminar wohnen. Einen Teil des Studiums wird in anderen theologischen Universitäten absolviert.
Während der Ausbildung wirken die Seminaristen in einer Bezugspfarre mit, um pastorale Erfahrung zu sammeln. Im letzten Vorbereitungsjahr, dem „Pastoraljahr“, wirken sie bereits als Diakone in einer Pfarre. Im Priesterseminar werden sie von einem Regens und einem Spiritual begleitet.
Im Jahr 1957/58 bewohnten 120 angehende Diözesanpriester gleichzeitig das Priesterseminar, was den Höchststand darstellt. Im Jahr 2006 waren es noch 9 Seminaristen.[2]
Kontakt
Seminarhaus Priesterseminar Harrachstraße 7 4020 Linz ☎ Telefon: +43 (0)732 - 77 12 05 📧 E-Mail: priesterseminar@dioezese-linz.at